Beate Leinz: Wie 3D-Druck Brillen neue Qualitäten schenkt
von Dr. Jürgen Bräunlein,
Wer sind die Menschen hinter den Brillen? Wessen Ideen beeinflussen das, was Hersteller produzieren, Außendienstler in Läden bringen, Augenoptiker verkaufen und Menschen auf der Nase tragen? eyebizz stellt die Kreativen der Branche vor, wie Beate Leinz von Leinz Eyewear. 2019 in Berlin gegründet, schuf die leidenschaftliche Brillendesignerin Fassungen mit einer völlig neuen Ästhetik. [13288]
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Leinz Eyewear in vier Statements
Leinz Brillenmodelle sind . . .
. . . wie ein Hybrid aus unterschiedlichen Materialien, nämlich Polyamid, Acetat oder Metall. Ich mache mir die jeweiligen Materialeigenschaften zunutze und setze sie als gestalterische und funktionale Komponente ein. Durch meine persönliche Formensprache entsteht eine Neuentwicklung, die es in dieser Zusammenstellung noch nicht gab.
Für mich bietet der 3D-Druck . . .
. . . eine ganz neue Qualität. Das habe ich in der Zusammenarbeit mit dem portugiesischen Brillenlabel Vava entdeckt. Das Spannende am 3D-Druck ist, dass man relativ frei skulpturale Formen entwickeln kann, das gedruckte PA-Material wird durch die additive Fertigungstechnik dreidimensional aufgebaut. 3D-gedruckte Oberflächen sind aufwendig geschliffen, bleiben aber matt, die Italiener würden sagen „spento“, also ausgeschaltet. Kombiniere ich diese Oberfläche mit transluzentem Acetat, verleiht das dem Produkt unglaubliche Energie und Ausdruckskraft. Gegenseitig beleben sich die einzelnen Komponenten. Das ist genau das, wonach ich gesucht habe und was mich fasziniert.
Zur Herstellung des 3D-Drucks wird . . .
. . . ein recht aufwendiges dreidimensionales Programm entwickelt. Dabei ist es meine Grundidee, zu einem gedruckten Basiselement verschiedene Glasrandformen aus entweder Acetat oder Metall zu kombinieren.
Als Brillendesignerin ist es mein Wunsch . . .
. . . eine neue Ästhetik zu visualisieren und zu kreieren, etwas, das so in der Form noch nicht da war. Anfänglich skizziere ich mit der Hand, um flüchtige Gedanken einzufangen. Mit Bleistift, vielleicht auch mit Farben, je nachdem, wie viel Zeit und Muße ich habe, dabei entwickeln sich die Ideen. Dann lässt man es liegen, schaut es später wieder an und sieht vielleicht etwas Neues darin und denkt vielleicht im besten Falle: Wow, was hast du da gemacht?