In der heimischen Werkstatt konstruierte Christian Puzik seine erste Sonnenbrille aus Holz und wurde so zum Produktdesigner. Gemeinsam mit seinem Studienkollegen Tobias Martin gründete er 2013 Stadtholz und designt neben Brillen Holzuhren sowie Fliegen und Handyhüllen, ebenfalls aus Holz.
Christian Puzik ist ausgebildeter Rettungssanitäter, diplomierter Sportwissenschaftler und hat einen Bachelor in Meteorologie und Geophysik. Doch vor allem schlägt sein Herz für Holz. Noch während des Studiums drängte es den 34-Jährigen dazu, „etwas Schönes, Praktisches und Tragbares jenseits des Mainstreams“ aus dem Material zu machen. In der heimischen Werkstatt konstruierte er eine erste Sonnenbrille aus Holz und war so zum Produktdesigner geworden.
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Neben den Brillen kamen Holzuhren dazu, unter anderem auch ausgestattet mit Schweizer Uhrwerk und Saphirglas aus Deutschland, Fliegen und Handyhüllen, ebenfalls aus Holz.
Stoff für Unikate
Der Name Stadtholz spielt mit den Gegensätzen: Stadt steht für die urbane Umgebung, für Fortschritt, Evolution, Schnelligkeit und Hektik, Natur für Bodenständigkeit, Verwurzelung, Funktionalität und Natürlichkeit. „Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, sich sein Stück Natur nach Hause zu holen“, sagt Puzik, der zwei Jahre in Österreich gelebt und dort Hochseilgärten gebaut und Rafting-Touren geführt hat. „Die Natur liegt mir am Herzen und mir war klar, dass Holz der Stoff ist, der am besten zu mir passt und auch am besten dazu geeignet ist, Unikate herzustellen.“
Trends tangieren Puzik wenig
Die von Puzik entworfenen Brillen bestehen zu 100 Prozent aus Holz in Furnierbauweise, aus mehreren Schichten gefertigt, und werden weder geklebt noch verleimt. „Ich zeichne noch per Hand, jedes Modell ist eine Eigenentwicklung. Bei den Holzbrillen genau wie bei den Holzuhren.“ Jedes Modell trägt den Namen eines Stadtteils. „Ich hatte damals die Idee, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, sich etwas von der Masse abzuheben, ohne völlig im Hipstertum zu eskalieren“, erklärt er.
„Be natural and creative!“
Trends tangieren Puzik dabei wenig: „An erster Stelle steht mein persönliches Designempfinden, aber natürlich schaue ich mich auch um, was es sonst so auf dem Eyewear-Markt gibt oder früher einmal gab. Ich habe zum Beispiel das Modell Sternschanze, benannt nach einem Hamburger Stadtteil, aus einer alten Hornbrille meines Großvaters entwickelt.“
Ausgezeichnet
Mittlerweile ist die Firma von Christian Puzik zu einer GmbH gewachsen, und 2016 bekam man die Auszeichnung „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ verliehen, für Gründer, die mit innovativen Geschäftsideen die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten.
Der Vertrieb der Stadtholz-Brillen erfolgt über Händler europaweit und über den eigenen Onlineshop. In fünf Jahren, so die Vision des Gründers Christian Puzik, will man in mehreren Städten mit eigenem Store vertreten sein und die Anzahl der Händler um 100 Prozent gesteigert haben. Sein Motto aber wird bleiben: „Be natural and creative!“