Clémence & Margaux: Durch die Brille(n) einer Schwestern-Liebe
von Rüdiger Oberschür,
Clémence & Margaux ist die Kernmarke des französischen Brillen-Herstellers Création Concept Optique (CCO). Mit einer spannenden Geschichte dahinter: Das Key-Label ist 2012 aus der berührenden Beziehung zweier Schwestern entstanden.
Das 1997 von Philippe Leleu gegründete Familien-Unternehmen CCO aus Vittel im Nordosten der Grande Nation führt ein halbes Dutzend eigener Marken, darunter auch die Herrenlinie Nino und die Kinderbrillenmarke Paprika. Auf das Lizenzgeschäft verzichtet man bewusst, wie Thomas Preve als Commercial Director und Export-Manager im Gespräch mit eyebizz erklärt.
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Clémence & Margaux: Allein schon der Name kling wie eine Pariser Luxus-Modemarke vom linken oder rechten Ufer der Seine. Mais au contraire – ganz im Gegenteil. Inspiration für ihre Brillen-Designs ziehen die namensgebenden Schwestern von Clémence & Margaux zwar eine Menge aus der schillernden Modewelt Frankreichs. Die Gründungs-Geschichte geht jedoch tiefer: Clémence und Margaux sind die Töchter von CCO-Gründer Philippe und seiner Frau Aurelie Leleu, die ebenfalls im Unternehmen arbeitet.
Clémence kommt 1995 blind zur Welt. Ihre drei Jahre ältere Schwester Margaux möchte damals bereits, dass Clémence „genauso schön aussieht“ wie andere Mädchen in ihrem Alter. Deshalb fängt sie an, Sonnenbrillen für ihre kleine Schwester zu entwerfen, die ihr das Antlitz eines ganz normalen Mädchens geben sollen. Damit ist die Idee für Clémence & Margaux geboren!
In dieser berührenden Partnerschaft zweier Schwestern liegt der Ursprung der Marke. Das Eyewear-Abenteuer beginnt an dem Tag, an dem Margaux ihre besondere Leidenschaft für Mode dazu nutzt, die ersten Brillenmodelle für die blinde Clémence zu entwerfen. Die jüngere Schwester bringt dabei schnell ihre eigene Inspiration mit ein und beteiligt sich bis heute am Design. So startet die Marke, die über zwei Drittel der Umsätze von CCO ausmacht. Margaux leitet seit 2016 das Marketing und die Kommunikation im Unternehmen.
Clémence & Margaux: 60 neue Modelle jedes Jahr
Pro Jahr kommen bei Clémence & Margaux etwa 60 Modelle in bis zu fünf unterschiedlichen Farbstellungen heraus. „Die Augenoptikerinnen und Augenoptiker sollen bei jedem Kontakt mit einem Sales-Berater von CCO den Eindruck bekommen, dass sich eine Menge dreht“, erklärt Thomas Preve – seit Frühjahr 2020 bei CCO an Bord – den eigenen Anspruch.
Durch den Vertrieb ausschließlich aus dem eigenen Marken-Portfolio wolle man Handelspartnern dazu immer jedes Detail über die eigenen Produkte erklären können. So entstehen alle Formen für die Korrektionsbrillen und Sonnenbrillen in-house, sagt Preve. Produzieren lässt CCO die eigenen Designs dann in Asien, vor allem in Hongkong und Südkorea.
„Wir entwerfen unsere Kollektionen mit einem echten Gespür für Trends, Mode, Komfort und Augenschutz“, sagt Margaux Leleu im eyebizz-Gespräch. „Ein Sonnenbrillen-Gestell ist ein Spiegelbild einer bestimmten Zeit im Leben, und es ist wichtig, die modischste Form des Augenblicks einzufangen, um eine Geschichte über dieses Produkt und seine Farbvarianten erzählen zu können“, erklärt sie.
Beim Entwurf einer Fassung sei es nicht ungewöhnlich, sich in die Welt der Fassung hineinzuversetzen und einen Namen zu finden, der ihre Ausstrahlung widerspiegele. „Wir lieben es, mit saisonalen Farben zu arbeiten und einen Hauch von Originalität hinzuzufügen, der den Unterschied ausmacht“, so Leleu.
Die Wahl des Acetat sei dabei sehr wichtig, da sie die Identität und DNA der Marke reflektiere. „Unsere Kunden sind von dieser Art von Produkten sehr begeistert und erwarten von uns Kreativität und Originalität bei unseren Farb-Kombinationen.“
Beim Blick auf das Lookbook wird einem schnell die französische Stilnote bewusst: Carré- und Hexagonal-Formen wechseln sich mit femininen Aviator- und modernen Cateye-Modellen ab. Dicke schwarze Rahmen erinnern an den typischen Paris Chic, andere Modelle scheinen die Sonne und Farben der Côte d‘Azur eingefangen zu haben.
Die Schwestern entwerfen Fassungen in zeitgenössischer und Retro-Architektur, in denen sich „Frische, Glamour, Fantasie und Liebe zum Detail vereinen“ sollen. So möchte man auf dem hart umkämpften Brillenfassungs-Markt für Unverwechselbarkeit sorgen und den eigenen USP hervorheben.
Kernzielgruppe ist weiblich
Preislich rangieren die Brillenfassungen zwischen 159 und 179 Euro im Verkauf, die Kernzielgruppe ist weiblich. Clémence und Margaux wenden sich mit ihren Kreationen an moderne und witzige Frauen, die ihnen in gewisser Weise ähneln, wie die Schwestern verraten. Auf dem deutschen Markt möchten sie mit dem eigenen Designkonzept weiter wachsen.
Aktuell macht der französische Markt noch über 70 Prozent der Umsätze von Clémence & Margaux aus. Rund 25 Prozent erwirtschaftet die Marke im Ausland, davon ist Deutschland der wichtigste Markt. Mit erheblichem Abstand „folgen BeNeLux, Spanien und Polen sowie außerhalb Europas die USA, Südafrika und Australien“, sagt Commercial Director Preve, ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen.
In Deutschland verfügen die Franzosen über ein Team aus vier Sales-Repräsentanten im Raum Berlin, München und Dortmund, mit denen man auch auf der opti in München präsent sein wird. Der eigene Stand in Halle 2 werde rund 100 Quadratmeter umfassen, soviel will Preve zu diesem Thema doch schon einmal sagen. Clémence und Margaux werden dann natürlich auch dabei sein.