Wenn Günther Fielmann am kommenden Dienstag, dem 17. September, seinen 80. Geburtstag feiert, wird er sich auch darüber freuen können, dass seine Fielmann AG so gut dasteht und mit Sohn Marc die Nachfolge im Unternehmen in der Familie bleibt.
Geboren am 17. September 1939 in Stafstedt/Rendsburg als Kind von Dr. Wilhelm (Oberstudiendirektor) und Marie-Luise Fielmann begann der junge Günther nach dem Gymnasium eine Augenoptikerlehre bei der renommierten Firma Campbell (Hamburg); mit einem Abschluss mit Auszeichnung für das Gesellenstück.
Anzeige
Nach seiner Ausbildung zum Augenoptiker 1959 und Augenoptikermeister 1965 (Höhere Fachschule für Augenoptik in Berlin) war er zunächst bei den Branchenriesen Essilor und Bausch & Lomb tätig. Start des Optik-Konzerns war 1972, als das erste Geschäft in Cuxhaven in Niedersachsen eröffnet wurde. In der 80er Jahren gelang Günther Fielmann mit dem Konzept der Kassenbrille „zum Nulltarif“ der endgültige Durchbruch und rasante Aufstieg in der Branche. 1994 ging Fielmann an die Börse und expandierte in die Schweiz und Österreich.
Fielmann: ein Brillen-Imperium
Inzwischen sind es 743 Geschäfte (Platz 1 der Filialisten in Deutschland), mit mehr als 19.000 Mitarbeitern (Quelle: Fielmann, Q2-2019). Der Name ist 90 Prozent der Deutschen ein Begriff. Das Imperium umfasst längst nicht mehr nur den Verkauf von Brillen, inzwischen produziert man auch Brillen in einem Produktionszentrum im brandenburgischen Rathenow. In renovierten Schloss Plön wird in der Fielmann Akademie der augenoptische Nachwuchs ausgebildet.
Noch immer Vorstandsvorsitzender der Fielmann AG, teilt er sich die Leitung seit kurzem mit Sohn Marc, bezieht nur noch ein symbolisches Gehalt von einem Euro. Für die eyebizz Spezial-Ausgabe Väter & Söhne (Heft 4.2018) gaben Vater und Sohn Fielmann einen Einblick in ihr Verhältnis.
Mehr und mehr überlässt er ihm das Feld, widme sich vor allem der Bio-Landwirtschaft und züchte auf seinem Anwesen bei Kiel Pferde, Rinder und Schafe. Denn: Neben seiner Leidenschaft für Brillen ist der Unternehmer auch begeisterter Öko-Landwirt und bewirtschaftet mehr als 2.000 Hektar in Schleswig-Holstein, verkaufe im eigenen Hofladen mehr als 2.300 Öko-Artíkel.
„Es gibt auch eine Welt neben der Augenoptik“, soll er mal der „Welt am Sonntag“ gegenüber geäußert haben, und engagiert sich außer für seine Mitarbeiter auch für Institutionen aus Bildung, Wissenschaft, Kultur und Naturschutz. Längst ist er Ehrenbürger von Schleswig-Holstein, Träger verschiedener Ehrendoktorwürden und Verdienstkreuze des Staates.
Gefeiert werde im kleinen Kreis mit der Familie, den Kindern Marc und Sophie-Luise. Der Firmengründer soll mal geäußert haben, dass er mit 80 nicht mehr an der Spitze des Konzerns stehen wolle.