Anzeige
Anzeige
Serie: 40 Talente unter 40

Nirvan Javan: Der Willensstarke

Mit seiner Leidenschaft für das Zeichnen und seinem Interesse an Kunst und Design war es für Nirvan Javan früh klar, dass er Designer werden wollte. Der Zürcher mit persischen Wurzeln startete 2015 mit seinem eigenen Brillen-Label und stellte dieses Jahr zum ersten Mal auf der opti aus. Doch der Weg dahin war nicht einfach.

Nirvan Javan Eyewear - Designer Nirvan Javan
Nirvan Javan hat sich den Traum vom eigenen Designer-Label erfüllt (Bild: Nirvan Javan Eyewear)

Dass Brillen zu seinem bevorzugten Design-Objekt werden sollten, hatte viel mit seiner Familie zu tun, in der es schon einige Augenoptiker gibt. Auch der 27-Jährige absolvierte erfolgreich eine entsprechende Ausbildung. Zum anschließenden Studium an einer Designschule wurde er nicht zugelassen.

Anzeige

Das konnte den Schweizer aber nicht von seinem Traum abhalten. Nach einem kurzen Intermezzo mit BWL-Studien setzte er alles auf eine Karte, und gemeinsam mit Jugendfreund Patrick Zweifel gründete Nirvan Javan ein eigenes Designerlabel, um seine Brillen mit klaren, puristischen Linien zu kreieren.

Was ist beim Design einer Brille das Schwierigste?

Nirvan Javan: Meiner Meinung nach ist die Brille der persönlichste Gegenstand, den die Menschen tragen können. Mitten im Gesicht trägt man sie oft täglich. Sie sollte folglich den Träger optimal in Szene setzen und seine Persönlichkeit gekonnt unterstützen. Um das zu erreichen, ist im Design weniger oft mehr, und sich daran konsequent zu halten, ist nicht immer leicht. Die eigene Kreativität in Balance zu halten mit der Tragbarkeit und der Vorliebe der Kunden, erfordert gewisse Fähigkeiten.

Hinzu kommen für mich als junger Designer und Unternehmer noch all die verschiedenen Einflussfaktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Angefangen bei Nachfragetrends, über die eigene Vision der Marke bis hin zu den wirtschaftlichen Aspekten und den verschiedenen Produktionsfaktoren.

Was war Ihre größte Niederlage beruflich und was haben Sie daraus gelernt?

Nirvan Javan: Ich hatte schon von klein auf den Traum eines eigenen Designerlabels. Nach meiner Lehre als Optiker wollte ich deshalb unbedingt Industrial Design studieren. Als ich dann nicht zum Designstudium zugelassen wurde, war ich ziemlich enttäuscht und niedergeschlagen.

Ich hab mich daraufhin zwar sofort auf die Suche nach einem anderen Weg gemacht, um mir meinen Traum trotzdem zu erfüllen, aber es hat einen Moment gebraucht, bis ich den Schock und die Leere überwunden hatte. Heute weiß ich, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Es ist nur wichtig, niemals aufzugeben, und ich glaube, alles ist möglich, wenn man bereit ist, hart dafür zu arbeiten.

Ihr schönster Moment als Designer?

Nirvan Javan: Als ich am Flughafen Zürich das erste Mal jemand völlig Fremden mit einer Nirvan-Javan-Brille gesehen habe. Ich hab mir zuvor oft überlegt, wie ich wohl reagiere und was ich sagen soll.

Im Endeffekt war es dann ein überraschtes Vorbeigehen, verbunden mit einem etwas surrealen Gefühl der inneren Freude. Natürlich habe ich die Person nicht angesprochen …

Haben Sie im Design Vorbilder und welche sind das?

Nirvan Javan: Mit Vorbildern tue ich mich irgendwie allgemein schwer, aber natürlich gibt es viele große Persönlichkeiten, die mich inspirieren. Bezüglich Design fasziniert mich die Arbeit von Dieter Rams. Seine „10 Thesen für ein gutes Design” und das Element „Klarheit” finde ich sehr spannend.

Auch zu erwähnen ist vielleicht an dieser Stelle der Modeschöpfer Karl Lagerfeld, dessen Lebenswerk mich begeistert und motiviert.

Wie sehen Sie die Augenoptik in zwanzig Jahren?

Nirvan Javan: Da stellt sich ja als erstes die Frage, ob dies in der heutigen Zeit viel oder wenig ist … Bestimmt wird der technologische Fortschritt noch so manche Innovation hervorbringen, auch in der Augenoptik.

Mehr Dienstleistung und einzigartige Shop-Erlebnisse fallen mir außerdem dazu spontan ein, aber viel mehr Gedanken habe ich mir dazu, ehrlich gesagt, noch nicht gemacht. Wenn etwas gewiss ist, dann die Ungewissheit der Zukunft, und vielleicht sind die heutigen Designs auch einfach wieder die Iconic-Modelle von morgen.

Vielen Dank für das Interview, Herr Javan!

// PE

ID [9113]

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.