Patrick Hoet steht hinter den Marken Theo und Hoet aus Belgien. Bei der Entwicklung seiner 3D-Brillen-Designs hatte er einige Herausforderungen zu meistern. Was ihn so kreativ werden ließ, verrät er im eyebizz-Interview. [13295]
Was war die größte Herausforderung bei der Realisierung einer 3D-gedruckten Brillenfassung aus Titan?
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Ich fand einen Subunternehmer, der eine Metalldruckmaschine hatte, aber er wusste nichts über Brillen und ich nichts über die Technik. Wenn man Erfolg haben will, müssen aber beide Parteien ihr Know-how teilen. Das aber tat er nicht. Wir mussten alle unsere ursprünglichen Lieferungen austauschen und zu einem anderen Kooperationspartner wechseln. Dabei haben wir sehr viel Geld verloren.
„Einschränkungen fördern die Kreativität“, so ein Zitat von Ihnen. Können Sie das erläutern?
Jemand war frustriert, weil er einen Stein nicht von A nach B tragen konnte. Dieser Stein war ziemlich rund, und er stellte fest, dass er ihn durch Rollen bewegen konnte. Je runder der Stein, desto einfacher war es, ihn zu bewegen … Vor 30 Jahren brauchte man ein Schneidewerkzeug, um einen Rahmen aus einem Blech herauszuschneiden. Diese Werkzeuge sind zu teuer, wenn man nur eine kleine Stückzahl verkauft.
Was aber, wenn man das Blech mit Laser schneidet? Ich fand jemanden in meiner Stadt mit einem solchen Laserschneider. „Können Sie mit Ihrem Laser Titanbleche schneiden?“. Antwort: „Ich weiß nicht. Versuchen wir‘s mal.“ Die Firma heißt Raytech. Heute drucken sie unsere 3D Hoet Couture-Rahmen.
Erst die Marke Theo, später Hoet …
Als Brillendesigner haben Sie sich immer wieder neu erfunden. Was treibt Sie an?
Frustration hat mich zur Kreativität gebracht. Ich wurde mit einer Korrektur von +17,00 (+3,00) geboren. In der Schule nannte man mich „Pferdeauge“ statt „Patrick“.
Das machte mich schüchtern. Es machte mich zum Träumer. Es hat mich zum Streben veranlasst. Erfolg im Kreativen fühlt sich ein bisschen wie süße Rache an.