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Brillenglas-Fertigung geht nach Tschechien

Rodenstock-Werk Regen wird neu ausgerichtet

Die Rodenstock Gruppe, München, stellt den Standort in Regen neu auf und halbiert im Zuge dessen dort die Zahl der Mitarbeitenden. Das Unternehmen möchte damit „in die Wettbewerbsfähigkeit investieren als Teil eines umfassenden strategischen Transformations-Prozesses“, wie es heißt.

Mit Blick auf eine „weiterhin starke Innovationskraft und hohe Servicequalität soll die Fertigungsstruktur am Standort Regen in den kommenden Monaten angepasst werden“, so Rodenstock, und das Werk als reines „Engineering Center“ weitergeführt werden.

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Regen werde weiterhin in alle Phasen des Produktions-Entwicklungs-Prozesses eingebunden sein und eine Schlüsselfunktion in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Technologietransfer und Prozess-Implementierung einnehmen, heißt es in der Pressemeldung. Das Engineering Center soll die internationalen Werke „entkoppelt von der Produktion“ noch stärker unterstützen.

Verbunden mit der Konzentration des Werkes Regen auf das „Engineering Center“ sei eine Reorganisation der bestehenden Arbeitsgebiete. Die Brillenglas-Fertigung von Rodenstock werde überwiegend an den Standort Klattau in Tschechien verlagert.

Zum Abschluss der Reorganisation werden laut Unternehmen von den heute rund 500 Mitarbeitern nur noch ca. 260 Mitarbeiter am Standort Regen tätig sein. Bei der Neuausrichtung des Standortes und der Änderungen im Geschäftsbetrieb plane Rodenstock ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das den betroffenen Mitarbeitenden „aktive Unterstützung und Beratung“ bieten soll.

Rodenstock COO - Roland Dimbath
COO Roland Dimbath (© Rodenstock)

Roland Dimbath, COO Rodenstock Gruppe, sagt: „Mit dem Umbau unserer Fertigungsstruktur und der Weiterführung des Standorts Regen als reines Engineering Center verbessern wir nachhaltig die Ertrags- und Innovationskraft der Rodenstock Gruppe und erhalten auch weiterhin unsere Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Augenoptikmarkt.“

André Goller, Werksleiter Regen ergänzt: „Der bevorstehende Wandel unseres Standortes von einer Fertigung zum Engineering Center wird für alle Beteiligten ein herausfordernder Prozess. Wir sind aber davon überzeugt, dass die neue Rolle des Standortes Regen und die damit verbundenen Aufgaben die beste Form ist, um den Standort zukunftsorientiert aufzustellen.“

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo, wir sind schon ein Engineering Center man muss uns nicht dazu umbauen, weil wir es schon lange sind. Schon bevor wir zu einen Med-Tech-Unternehmen wurden. Sogar die neuen Lehrlinge wurden wissentlich in die Irre geführt, am 02.09. noch toll begrüßt und am 05.09. die Mitteilung, dass die Fertigung weg kommt. Somit stirbt die komplette Ausbildung auch.

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  2. Die komplette Firma Rodenstock wird mit dieser Entscheidung zu Grunde gehen.
    Ohne Produktion in Regen DE, werden viele Kunden nicht mehr einsehen, solch horrende Preise für ein Brillenglas zu zahlen, welches “made in Thailand” ist.
    Auch sollte sich die werten Herrn der Geschäftsleitung im klaren sein, welche immensen Auswirkungen, dies auf die gesamte Wirtschaftslage in der Region und für Deutschland haben wird.
    Verantwortung tragen!!

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  3. Ein deutsches Traditionsunternehmen schließt seine letzte Produktion (mit 126 Jahren Erfahrung) in Deutschland und produziert Medizinprodukte in Thailand und Tschechien

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  4. 2004 wurde uns Mitarbeitern die selbe Sch … erzählt. Damals hat es auch geheißen, dass Engineering Center mit angegliederter Produktion stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und sichert die Arbeitsplätze. Der letzte Akt für den Rodenstock-Traditionsstand mit letzter Produktion in Deutschland ist damit eingeleitet. Die Gier nach immer mehr zerstört die Existenzen der fleißigen und loyalen Mitarbeiter.

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  5. Ich arbeite in der Kundenbetreuung in Regen und sehe schlimme Zeiten auf das ganze Unternehmen zukommen, was den Standort Deutschland betrifft! Der Großteil unserer Kunden und Endverbraucher legt großen Wert auf „Made in Germany“ und das ist mit diesem Schritt Geschichte! Wir können nur hoffen und beten, dass „unsere Optiker“ zu uns stehen! Es ist nämlich keinesfalls egal, wo unsere Gläser gefertigt werden! Das ist aber anscheinend „ganz oben“ noch nicht angekommen! In Zeiten, wie diesen, sollte allen Investoren etc. klar sein, dass man eigentlich froh sein kann, wenn ein Unternehmen überhaupt noch Gewinn macht bzw. so hochwertig verkaufen kann, wie wir es tun! Die Gier ist grenzenlos!

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  6. Eine unglückliche Entscheidung. Hochpreisige Brillengläser aus einer Massenfertigung in Thailand an den Kunden zu vermarkten, gestaltet sich sicherlich schwierig. Hier fragt man sich wirklich, ob nicht Produkte der Konkurrenz, welche die deutsche Wirtschaft unterstützen, die bessere Wahl sind. Vorallem im Anbetracht des Preises für Endkunden – da greift man in Zukunft lieber zu ebenfalls namhaften, aber oftmals Preis-Leistung abgestimmteren Anbietern, welche aber noch in DE produzieren.

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  7. Hallo, als betroffener muss ich was richtig stellen.
    Der Standort Regen ist bzw. war der letzte deutsche Fertigungsstandort.
    Seit 2004, wurden wir schon zum Engineering Center umgebaut und wir konnten in Regen die komplette Fertigungslandschaft von Rodenstock abbilden. Wir sind jetzt schon ein Engineering Center mit angegliederter Fertigung. Die Verlagerung bzw. die Schließung der Fertigung erfolgt nur wegen der Personalkosten um mehr Marge zu machen.

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    1. Neu ausgerichtet von wegen: Verlagerung ins Ausland, billiger produzieren, Qualität verschlechtern, Stellen streichen. Einfach nur traurig!

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