Laut Industrieverband Spectaris konnten sich die Hersteller von den Auswirkungen der Pandemie erholen. „2021 war ein ganz erfreuliches Jahr für unsere deutsche augenoptische Industrie“, betonte der Vorsitzende Josef May bei der Auftakt-Pressekonferenz der opti 2022. Trotz weiterhin schwieriger Bedingungen stelle sich die Branche auf Wachstum ein.
Insgesamt stieg der Umsatz 2021 gegenüber 2020 um 11,4 Prozent auf 4,75 Mrd. Euro. Auch wenn die Pandemie Spuren hinterlassen hat, liegt das aktuelle Umsatzniveau immerhin noch um ein Prozent über dem Vergleichswert des Vor-Corona-Jahres 2019.
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Aber einige Rahmenbedingungen hätten sich seitdem verändert. „Zum einen birgt die Pandemie trotz der aktuellen Fortschritte beim Kampf gegen Corona nach wie vor Risiken. Zum anderen, und das wiegt aktuell schwer, können die stark steigenden Lebenshaltungskosten die Konsumlaune der Verbraucher eintrüben“, erklärte May.
Spectaris: Prognose für 2022 schwierig
Hinzu gekommen sind die Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges. „Und vergessen wir nicht die Lieferketten-Problematik sowie die gestiegen Logistik- und Energiekosten. Daher ist eine Prognose für dieses Jahr extrem schwierig“, so May.
Trotz alledem stelle sich die Branche auf weiteres Wachstum ein: Brillen und Kontaktlinsen geben ein hohes Maß an Komfort und Lebensqualität (zurück), sind als modische Accessoires längst etabliert. Der demographische Wandel ist im vollen Gange, auch immer mehr junge Menschen werden kurzsichtig. „Wir sehen, dass Fehlsichtigkeiten aufgrund von mehr Home-Office-Arbeit mittelfristig frühzeitiger auffallen und weiter ansteigen werden. Die Augenoptik ist aus verschiedenen Gründen eine Zukunftsbranche. Und sie gibt uns Augengesundheit. Zumal rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke über die Augen aufgenommen werden“, sagte May.
Aufgrund der Pandemie wurde die Messe opti einmalig von Januar auf den Mai verschoben. Die Entscheidung der GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen) sei richtig gewesen, betonte der Spectaris-Vorsitzende. „Die Pandemie und nun das Kriegsgeschehen haben uns alle verändert. Wo stehen wir jetzt? Müssen wir uns ganz neu kennenlernen? Wenn wir ehrlich sind: Noch wissen wir das nicht. Deshalb ist es so gut, dass wir diese Mai-opti haben. Wir brauchen wieder die persönlichen Begegnungen. Und ehrlich gesagt, brauchen wir auch Marktimpulse.“