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Stellungnahme plus Vorschlagskatalog des Industrieverbands

Spectaris sieht Verbesserungspotenzial beim Konjukturpaket

Der Industrieverband Spectaris sieht beim geplanten Konjunkturpaket der Bundesregierung viele gute Ansätze, fordert allerdings Verbesserung bei der Forschungsförderung sowie eine umfassende Außenwirtschaftsstrategie und verweist auf den aktuellen Spectaris-Vorschlagskatalog „Schlüsselindustrien nach Corona stärken“.

Corona-Virus - Covid-19
Spectaris hat einen Vorschlags-Katalog mit dem Titel „Schlüsselindustrien nach Corona stärken“ (Bild: Pixabay)

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung stößt beim Deutschen Industrieverband Spectaris auf viel Lob. Dennoch gibt es Punkte, bei denen der Verband auf konkrete Nachbesserungen hofft. „Wir begrüßen vor allem die geplanten guten Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Probleme des Mittestandes weiterhin zu überbrücken“, betont Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer. Dazu zählen laut Mayer die Liquiditätshilfen für kleine und mittlere Firmen sowie steuerliche Erleichterungen. „Es ist gerade jetzt wichtig, den Wirtschaftsstandort Deutschland mit geeigneten Maßnahmen aus der Krise herauszuführen. Damit es aber nicht bei einer Nothilfe 2.0 bleibt, muss auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Hightech-Mittelstands gestärkt werden. Einige Maßnahmen zahlen schon darauf ein.“

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Investitionen in Forschung

Spectaris begrüße die Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage um eine Milliarde Euro. Eine Verdopplung der Bemessungsgrundlage auf vier Millionen Euro helfe vor allem größeren Firmen, weil damit höhere Forschungsausgaben angerechnet werden können. Da kleine Firmen jedoch oftmals nur über geringe Forschungsbudgets verfügen, wäre laut Verband eine zusätzliche Erhöhung der 25-prozentigen Forschungszulage auf beispielsweise 40 Prozent deutlich mittelstandsfreundlicher.

Die seit Jahrzehnten erfolgreichen Programme der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) sollten darüber hinaus auf 360 Millionen Euro und für das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) auf 800 Millionen Euro aufgestockt werden, damit die hohe Zahl innovativer und schnell marktfähiger Forschungsansätze umfassender sowie zügiger an den Markt gebracht wird. Dass die Mitfinanzierungspflichten für Unternehmen in anwendungsorientierten Forschungsprojekten reduziert werden sollen, begrüßt der Verband ebenfalls ausdrücklich. Die in Aussicht gestellte Ersatzfinanzierung für Forschungsprojekte außeruniversitärer Forschungseinrichtungen sei ein guter erster Schritt.

Spectaris - Umfrage Corona-Krise
In einer branchenweiten Spectaris-Umfrage nannten die Firmen diese Maßnahmen, die zum Wiedererstarken des Standorts und damit der deutschen Industrie beitragen können (Quelle: Spectaris)

Auch die hervorgehobene Förderung der Quantentechnologie als Teilbereich der Photonik wird begrüßt, greife alleine aber zu kurz, so Spectaris, da diese nur eines von mehreren Anwendungsbeispielen dieser Schlüsseltechnologie ist. Die Auswahl besonders förderungswürdiger Technologien sollte sich auch an ihren potenziellen Markvolumina und an den vorhandenen Stärken der deutschen Industrie orientieren.

Die Medizintechnikhersteller halten insbesondere das „Zukunftsprogramm Krankenhäuser“ für geeignet, um den seit Jahrzehnten bestehenden Investitionsstau im Gesundheitswesen entgegenzutreten und Deutschland wieder als Leitmarkt für Medizintechnik zu etablieren. Auch das Programm zur Förderung einer flexiblen und im Falle einer Pandemie skalierbaren inländischen Produktion wichtiger Arznei- und Medizinprodukte wird von Spectaris für gut befunden. Das Programm sollte dabei nicht nur persönliche Schutzausrüstung, sondern auch andere relevante Medizinprodukte umfassen.

Spectaris: Mehr internationalen Handel berücksichtigen

Da ein Großteil der deutschen Industrieumsätze im Ausland erzielt wird, in der Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik sind es rund 65 Prozent, sollte das Maßnahmenpaket laut Spectaris noch stärker den internationalen Handel berücksichtigen.

„Wir wünschen uns eine schlagkräftige, umfassende und zukunftsorientierte Außenwirtschaftsstrategie, die vor allem auf qualitativen Instrumenten fußt und Aspekte wie Freihandel sowie Stärkung und Verzahnung der Exportförderinstrumente berücksichtigt“, erklärt Mayer, der damit auf den aktuellen Spectaris-Vorschlagskatalog „Schlüsselindustrien nach Corona stärken“ verweist. Wesentliche Eckpunkte des Verbandspapiers sind die Stärkung des Freihandels, eine stärkere wirtschaftspolitische Koordinierung innerhalb der EU sowie eine intensivierte Förderung von Innovation und Gründung.

 

Spectaris-Vorschlagskatalog „Schlüsselindustrien nach Corona stärken“

 

Spectaris ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Laborgeräte erzielten im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von über 73 Milliarden Euro und beschäftigten rund 328.0000 Menschen.

 

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