Ende März 2024 fand die erste Digitale Gesellenprüfung Teil 1 in der Augenoptik statt. In Mannheim absolvierten laut SWAV (Speyer) 540 Auszubildende aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen in zwei Gruppen – vormittags und nachmittags – den theoretischen Teil ihrer Gesellenprüfung Teil 1. Jetzt wurde die Azubi-Befragung zu dieser Premiere ausgewertet.
Befragung der Auszubildenden
Sowohl direkt im Anschluss an die Prüfung im Hörsaal A3 der Universität Mannheim als auch im Nachgang per E-Mail hatten die Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Wünsche und Anregungen mit dem SWAV zu teilen. 22,40 % der Auszubildenden nutzten diese Gelegenheit und zeichneten laut Verband ein überaus positives Bild der ersten digitalen Gesellenprüfung in der Augenoptik.
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Informationen, Anreise und Übernachtung
Im Vorfeld der digitalen Prüfung waren alle Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden zu zwei Online-Informations-Veranstaltungen eingeladen. Sowohl im Dezember 2023 als auch im Februar 2024 erläuterten Janina Hillmann und Jan Geisemeyer, die beiden Ausbildungsleiter des Aus- und Weiterbildungs-Zentrums in Karlsruhe, gemeinsam mit Matthias Müller, Vorsitzender des SWAV und Mitglied im Gesellenprüfungs-Ausschuss Baden-Württemberg, den Ablauf der Prüfung und standen Rede und Antwort.
61,74 % der an der Prüfung teilnehmenden Auszubildenden waren an einer dieser beiden Veranstaltung zu Gast. Für die übrigen standen die Aufzeichnungen online zur Verfügung. Diese Möglichkeit nutzten weitere 56,82 %. Somit informierten sich insgesamt 78,26 % der Teilnehmer im Vorfeld.
Die Anreise der Auszubildenden aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz erfolgte mehrheitlich (54,78 %) mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). 45,22 % reisten mit dem Pkw an. Einige Teilnehmer gaben an, vor der Prüfung in Mannheim übernachtet zu haben. Der SWAV wird daher im nächsten Jahr für Übernachtungswillige ein Zimmerkontingent reservieren.
Die Bewertung der Prüfung
Nicht nur für den SWAV war dies die erste digitale Gesellenprüfung – auch die Auszubildenden nahmen erstmalig an einer solchen Prüfungsform teil. Die Bewertung der Prüfungsart „digital“, unabhängig von der Schwierigkeit der Fragen, fiel im Nachgang äußerst positiv aus: 84,35 % gaben an, dass sie die Prüfung sehr gut oder gut fanden, so der SWAV. Besonders positiv hervorgehoben wurde u.a. die Übersichtlichkeit der Prüfung, die Anzahl der Fragen und das Fehlen von Freitext-Antworten. Anerkennung fand auch die gute Organisation am Prüfungstag, für die Ausbildungsleiterin Janina Hillmann verantwortlich war.
Auch der digitale Aspekt wurde laut Verband mehrfach lobend hervorgehoben: „Digital und trotzdem in Gesellschaft“ oder „digital und übersichtlich“ sind nur zwei der Äußerungen.
Nachbereitung auf Seiten des SWAV
Nicht nur der zuletzt angesprochene Aspekt wurde mit den Verantwortlichen der durchführenden technischen Seite, IQUL aus Bergisch Gladbach, besprochen. Auch der Einlass soll im kommenden Jahr, wenn die Digitale Gesellenprüfung Teil 1 wieder an der Universität Mannheim durchgeführt wird, optimiert werden. Insgesamt waren jedoch sowohl die Auszubildenden als auch die Organisatoren auf Seiten des SWAV mit der Durchführung der ersten Digitalen Gesellenprüfung in der Augenoptik bundesweit mehr als zufrieden. Oder, um es mit den Worten eines Auszubildenden zu sagen: „Ich und viele aus meiner Klasse wünschen sich auch eine digitale Abschlussprüfung.“
Ausblick
Eine Digitale Gesellenprüfung Teil 2 ist im Gebiet des SWAV jedoch erst im Jahr 2026 geplant. Die Auszubildenden der diesjährigen Gesellenprüfung Teil 1 werden demnach ihre Abschlussprüfung noch analog ablegen. „Unbestritten ist jedoch, dass der digitale Weg der Weg der Zukunft sein wird. Die Vorarbeit der involvierten Ausschüsse in den vergangenen Monaten hat sich mehr als gelohnt und wird sich auch bei Teil 2 der gestreckten Prüfung auszahlen“, so der Verband.
Dass die Prüfungsform „Multiple Choice“, also das Auswählen der korrekten Antwort aus mehreren Möglichkeiten, zu besseren Endergebnissen führe, kann Peter Kupczyk, Geschäftsführer des SWAV, nicht bestätigen: „Nach Abschluss der Prüfung wurden die Ergebnisse auf Sinnhaftigkeit und Korrektheit kontrolliert. Zusammengefasst lässt sich nun sagen, dass die Ergebnisse dieser Prüfung vergleichbar sind mit denen der vergangenen Jahre. Eine digitale Prüfung ist also weder schwieriger noch leichter als eine analoge.“ Somit bestünden keine Bedenken, in den kommenden Jahren auf dem digitalen Weg weiterzugehen.
Quelle: SWAV (Südwestdeutscher Augenoptiker- und Optometristen-Verband)