Während unabhängige Augenoptiker*innen in Sachen Fernsehwerbung Fielmann nur neidisch hinterherschauen können, gibt es bei Einkauf, Website-Gestaltung, Print- und Onlinewerbung ausreichend Angebote, um halbwegs mit den Großen mithalten zu können. Nicht unbedingt bei Reichweite und Frequenz, wohl aber bei der Qualität. Doch gilt das auch fürs Videomarketing?
Ein gutes Beispiel, dass hochwertige Werbung im Bewegtbild auch für Einzelunternehmen realisierbar ist, könnte das Angebot von Eyedefinition sein. Das Unternehmen, angesiedelt in Unna (Nordrhein-Westfalen), hat sich zum Ziel gesetzt, Videowerbung fürs Onlinemarketing oder sogar fürs Kino auch für kleinere Betriebe möglich zu machen. „Durch unsere Erfahrung mit Großprojekten haben wir gelernt, wie die Großen werben“, sagt Felix S. Mueller, Gründer und Kreativdirektor des Unternehmens.
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„High Concept Werbespot“
Als sein Hauptprodukt stellt Mueller einen individualisierten „High Concept Werbespot“ heraus, der „von uns direkt online geschaltet wird, aber auch im Kino genutzt werden kann. Wir erstellen in regelmäßigen Abständen neue Werbespots, auf die unsere Kunden upgraden können, um wieder einen top aktuellen Spot zu haben.“
Der bereits vorproduzierte Hauptspot wird mit einem Dreh im Betrieb vor Ort kombiniert – so soll nicht nur ein individueller und hochwertiger Videoclip entstehen, sondern auch ein günstiger Preis garantiert werden. Mueller und sein Team übernehmen als Service zudem das Schalten der Werbespots in den Sozialen Medien.
Mit Videomarketing punkten
Ein besonders spannendes Projekt und gutes Beispiel, wie Qualität und Effizienz miteinander harmonieren können, sei für Mueller die Arbeit mit der Bäcker-Gruppe aus Cuxhaven im März 2020 gewesen. Etwa 20 Kollegen aus verschiedenen Regionen trafen sich damals zu Deutschlands erstem groß angelegten Videoprojekt für Augenoptiker*innen im Showroom von BON-Optic in Lübeck.
Der Regisseur erinnert sich: „Statt mit hohen Kosten jeweils im eigenen Laden Videos zu produzieren, entschied sich die Bäcker-Gruppe für diesen innovativen Ansatz und versammelte ihre Mitglieder an einem Ort. So konnte nicht nur der nötige Aufwand stark reduziert werden, sondern es standen auch professionell vorbereitete Filmsets für die Szenen zur Verfügung.“
Ein Augenoptikbetrieb kann sich durch Videomarketing von anderen Kollegen abheben und so besser am Markt positionieren. Eyedefinition wirbt mit einem Gebietsschutz für seine Kunden, jeder Betriebsinhaber muss sich jedoch bewusst darüber sein, dass neben der Produktion des Videos insbesondere dessen Einsatz entscheidend für den Erfolg ist.
52 Fotos begleiten den Clip
Social-Media-Kanäle brauchen Follower. Kinospots mögen bezahlbar sein, müssen aber auch eine gewisse Frequenz aufweisen, um die Zielgruppe wirkungsvoll zu erreichen. Daran ist auch Eyedefiniton gelegen, denn obwohl Mueller schon für namhafte Brillenglas-Hersteller produziert hat, soll das Angebot insbesondere auf unabhängige Augenoptiker*innen und Einkaufsgruppen ausgeweitet werden.
„Wir betreuen die Auslieferung der erstellten Clips gerne über die gesamte Laufzeit der Lizenz, um eine erfolgreiche Kampagne zu realisieren. Ohne viel Aufwand sorgen wir auch für eine individuelle Bespielung des Social-Media-Kanals unserer Kunden über das ganze Jahr hinweg“, so Mueller. Hierzu komme ein Team von Fotografen ins Geschäft, um 52 Fotos zu unterschiedlichen Themen zu erstellen, die dann im Jahresverlauf einmal pro Woche das Video und die Werbeaktivität online unterstützten. Ganz alleine funktioniert der Video-Spot eben doch nicht, weil jede einzelne Werbemaßnahme nur Teil eines umfassenden Marketingkonzepts sein kann und nur so maximale Wirkung entfaltet.
Die Werbeausgaben in Deutschland im Segment Videowerbung betragen 2022 voraussichtlich gut 2 Mio. Euro, 2017 waren es 1 Mio. In den kommenden Jahren wird von einem jährlichen Wachstum von 7,5 % ausgegangen (statista 2022).
Dabei ist die Technologie mobiler Endgeräte der wichtigste Antrieb für den Boom. Hohe Prozessorleistungen auf mobiler Ebene und der neue 5G-Mobilfunk-Standard werden künftig komplexere Strategien für die mobile Videowerbung möglich machen. Formate wie Live-Übertragungen, 360°-Panoramas oder auch Virtual-Reality-Videos werden das Konzept der Immersion auf die Werbelandschaft übertragen und so die Umgebung für Videomarketing noch attraktiver machen.
Ingo Rütten ist fester freier Mitarbeiter bei eyebizz und kennt die Branche aus diversen Blickwinkeln. Der Augenoptikermeister ist nicht nur Autor, sondern auch als Webinar-Veranstalter in der Augenoptik aktiv: www.akademie.partnerauge.de.