Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland verschlechterte sich laut Konsumklima-Studie im November spürbar. Sowohl die Konjunktur- und Einkommens-Erwartung als auch die Anschaffungs-Neigung verzeichneten zum Teil deutliche Einbußen. Da auch die Sparneigung anstieg, prognostiziert GfK für das Konsumklima für Dezember –1,6 Punkte und damit 2,6 Punkte weniger als im November dieses Jahres.
Konsumklima mit spürbaren Einbußen
Nach zwei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima wieder spürbare Einbußen hinnehmen und sinkt auf den niedrigsten Wert seit einem halben Jahr. Im Juni dieses Jahres wurden –6,9 Punkte gemessen.
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„Das Konsumklima wird gegenwärtig von zwei Seiten in die Zange genommen. Da ist zum einen die vierte Welle der Corona-Pandemie mit explodierenden Inzidenzen, einer drohenden Überbelastung des Gesundheitswesens und der Furcht vor weiteren Einschränkungen. Zum anderen lässt eine hohe Inflationsrate von derzeit gut vier Prozent die Kaufkraft der Verbraucher dahinschmelzen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dies dämpft die Aussichten für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft etwas.“
Konjunktur-Stimmung trübt sich ein
Die Konjunktur-Aussichten der Verbraucher trüben sich weiter ein. Zum zweiten Mal in Folge erleidet der Indikator Konjunktur-Erwartung Verluste und sinkt mit einem Minus von 15,6 Zählern auf 31 Punkte. Damit liegt er jedoch noch immer mehr als 31 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Die Erholung der deutschen Wirtschaft kommt ins Stottern. Dies liege vor allem an unterbrochenen Lieferketten. Fehlende Halbleiter führten unter anderem bei Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Pkw dazu, dass die Produktion gedrosselt oder komplett gestoppt werden muss. Und dies beeinträchtige das Wirtschaftswachstum. So wurden auch die Wachstumsaussichten für dieses Jahr auf 2,7 Prozent zurückgenommen.
Einkommens-Aussichten spürbar gedämpfter
Nach den starken Verlusten im Vormonat erleidet der Indikator Einkommens-Erwartung im November erneut Einbußen. Mit einem Minus von 10,4 Punkten fallen die Verluste etwas weniger stark aus als im Oktober mit –14,1 Zählern. Aktuell weise die EinkommensErwartung damit einen Wert von 12,9 Punkten aus. Ein geringerer Wert wurde zuletzt mit 9,3 Punkten im April dieses Jahres gemessen.
Der Indikator wird einerseits durch die hohe Inflation und die damit einhergehende Minderung der Kaufkraft von Einkommen sowie andererseits durch die Produktions-Einschränkungen aufgrund unterbrochener Lieferketten, die die Furcht vor Kurzarbeit steigen lassen, beeinträchtigt.
Anschaffungs-Neigung fällt auf Neun-Monats-Tief
Im Sog sinkender Konjunktur- und Einkommens-Aussichten büßt auch die Anschaffungs-Neigung im November ein. Der Indikator verliert 9,7 Zähler und weist nun 9,7 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde für die Konsumstimmung zuletzt im Februar 2021 mit 7,4 Punkten gemessen. Im Vorjahresvergleich beträgt das Minus nun knapp 21 Punkte.