Zusammen mit der WHO veranstaltet der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie jedes Jahr am 3. März den Welttag des Hörens. Laut einer Umfrage von Apollo Optik haben 30 Prozent der über 18-Jährigen noch nie in ihrem Leben einen Hörtest machen lassen. Schlechtes Hören wird oft mit hohem Alter assoziiert.
Wissenschaftlich betrachtet haben zumindest Männer eine gute Ausrede dafür, wenn sie schlecht hören: Ihre Hörfähigkeit ist per se schlechter als die der Frauen (1). Ein möglicher Grund sei etwa die höhere Lärmbelastung in klassischen Männerberufen, aber auch genetische Voraussetzungen spielten eine Rolle. Eine Abnahme des Hörvermögens oder sogar ein kompletter Verlust mindert erheblich die Lebensqualität. Dennoch schenkten viele Menschen ihrem Hörsinn zu wenig Beachtung. Der Welttag des Hörens soll dem entgegenwirken.
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Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens („World Hearing Day“ bzw. „International Ear Care Day“) ist ein weltweiter Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit nationalen Partnern globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenkt.
Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) engagiert sich gemeinsam mit dem World Hearing Forum (WHF), dem europäischen Herstellerverband EHIMA und anderen Organisationen für den Aktionstag in der DACH-Region.
Gemäß den WHO-Kriterien liegt die Prävalenz von Schwerhörigkeit in Deutschland bei 12 Prozent. Das bedeutet, dass etwa 10 Mio. Menschen in Deutschland schwerhörig sind. 5,8 Millionen Deutsche über 15 Jahren haben zudem einen beeinträchtigenden Hörverlust von mehr als 35 Dezibel – davon sind lediglich zwei Millionen mit Hörsystemen versorgt.
Zum Gelingen des Welttages in Deutschland, Österreich und der Schweiz tragen Hörakustiker, HNO-Ärzte, Unternehmen, Kultureinrichtungen, Vereine und andere Akteure mit vielfältigen Ideen, Aktionen, Informations- und Aufklärungsangeboten bei. In Deutschland steht der Tag 2022 unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach.
Falsche Scham beim Hörsinn
Laut einer Umfrage von Apollo Optik haben 30 Prozent der über 18-Jährigen noch nie in ihrem Leben einen Hörtest machen lassen (2). „Schlechtes Hören wird oft mit hohem Alter assoziiert. Deshalb schrecken zum Beispiel auch viele vor dem Tragen eines Hörgerätes zurück – ist doch direkt auf den ersten Blick erkennbar, dass der Träger oder die Trägerin ein Problem mit ihrem Hörsinn haben“, weiß auch Thilo Fladrich, Hörakustikmeister bei Apollo.
Menschen ab 50 Jahren wird empfohlen, mindestens einmal im Jahr einen Hörtest zu machen.
Gehörschutz wichtig
Doch selbst wenn das Gehör einwandfrei funktioniert, sollte es vorsorglich geschützt werden. Denn dauerhafter Lärm – etwa durch Bauarbeiten, aber auch laute Musik – können das menschliche Gehör irreparabel schädigen. Das Bewusstsein scheint dafür jedoch nicht allzu hoch zu sein: 71 Prozent der Befragten der Apollo-Studie gaben an, sich noch nie mit dem Thema Gehörschutz auseinandergesetzt zu haben. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) kenne gar keinen Gehörschutz.
(2) Umfrage von YouGov Deutschland AG im Auftrag von Apollo: An der repräsentativen Befragung zwischen dem 31. März und 8. April 2021 nahmen 2.018 Personen über 18 Jahren teil.