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Bilanz zum 30. September 2021

Zeiss Gruppe: Rekordzahlen im Jubiläumsjahr

Zeiss 175 Jahre - damals und heute
Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung, um Technologien von morgen zu ermöglichen, gab es auch im Jubiläumsjahr von Zeiss: links die Optiker-Drehbank um 1900, rechts die Fertigung des aus 15.000 Einzelteilen bestehendem und 1,5 Tonnen schwerem EUV-Beleuchtungssystems (© Zeiss-Archiv und Zeiss)

Im Geschäftsjahr 2020/21 erreichte der Umsatz erstmals in der 175-jährigen Unternehmens-Geschichte von Zeiss 7,5 Mrd. Euro (+ 20 %). Die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung im Jubiläumsjahr zahlten sich aus – und liegen mit 13 % vom Umsatz auf anhaltend hohem Niveau.

Die Zeiss Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2020/21 (Bilanzstichtag: 30. September 2021) sehr erfolgreich ab: Der Umsatz stieg um 20 % auf 7,529 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,297 Mrd. Euro). Davon entfielen über 90 % auf Märkte außerhalb von Deutschland. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte mit 1,479 Mrd. Euro ebenfalls einen neuen Höchststand (Vorjahr: 922 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei 20 %. Der Auftragseingang wuchs auf 8,974 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,814 Mrd. Euro).

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Zeiss - Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Lamprecht
Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Lamprecht (Bild: Zeiss)

„Das Jahr 2021 ist ein ganz besonderes Jahr für Zeiss. Vor 175 Jahren hat Carl Zeiss den Grundstein für ein Unternehmen gelegt, das heute Technologieführer ist und immer wieder aufs Neue beweist, die Grenzen des technisch Machbaren zu verschieben. Dass wir gerade in unserem Jubiläumsjahr erneut Rekordergebnisse erzielt haben, freut uns natürlich ganz besonders“, so Dr. Karl Lamprecht, Vorstandsvorsitzender von Zeiss. „Natürlich gab es den einen oder anderen Nachhol-Effekt, aber das zweistellige Wachstum aller vier Zeiss-Sparten zeigt, dass wir mit unserem ausbalancierten Portfolio und unserer Zeiss-Agenda auf dem richtigen Weg sind. Über 35.000 Mitarbeitende, eine hohe Innovationskraft sowie die hervorragend aufgestellten Sparten und alle Regionen tragen zu diesem Wachstum bei.“

Alle Sparten mit zweistelligem Umsatzwachstum

Zeiss Gruppe Sparten Bilanz 2020/2021
Die Geschäfte der vier Zeiss-Sparten haben sich laut Bilanz im vergangenen Geschäftsjahr sehr gut entwickelt (Quelle: Zeiss AG)

Die Sparte „Semiconductor Manufacturing Technology“ konnte demnach im vergangenen Geschäftsjahr erneut ein Rekordergebnis erzielen. Die starke Nachfrage nach innovativen „Extreme Ultra Violet“-(EUV)-Lithographie-Systemen und auch nach „Deep Ultra Violet“-(DUV)-Lithographie-Systemen hält an. Mit EUV-Technologie hergestellte Chips finden sich in den neuesten Smartphones. Mit der nächsten EUV-Generation, High-NA-EUV, lassen sich laut Zeiss künftig noch leistungsfähigere und energieeffizientere Chips zu geringeren Kosten produzieren.

Die Sparte „Industrial Quality & Research“ habe von der Stabilisierung des Marktes profitiert. Das Geschäft mit Mikroskopie-Lösungen entwickelte sich weiter positiv und sei zweistellig gewachsen. Eine erhöhte Nachfrage ist vor allem aus den Bereichen Life Sciences und Electronics zu spüren. Das Geschäft mit Lösungen für die industrielle Qualitätssicherung hat sich erholt. Die starken Investitionen in alternative Antriebstechnologien der Automobilindustrie bieten neue Wachstumspotenziale für Zeiss: Mikroskopie- und Qualitätssicherungslösungen würden zunehmend in der Batterieforschung sowie zur Qualitätssicherung in der Batterieherstellung eingesetzt.

Die Sparte „Medical Technology“ konnte den Umsatz deutlich steigern, trotz einer angespannten Situation innerhalb der Lieferkette. Dabei profitierte die Sparte von einem starken Wachstum wiederkehrender Umsätze wie Verbrauchsmaterialien, Implantaten und Serviceleistungen im Bereich der Ophthalmologie. Auch im Bereich Mikrochirurgie setzte sich die Umsatzerholung weiter fort. Zum Ende des Geschäftsjahres wurden Innovationen für die Katarakt- und refraktive Laserchirurgie sowie im Bereich Digitalisierung vorgestellt.

Die Sparte „Consumer Markets“ konnte sich weiter von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erholen und deutliches Wachstum generieren. Im Bereich Augenoptik hätten besonders Innovationen bei Zeiss-Markenbrillengläsern, digitale Produkte und Services sowie die steigende Kaufkraft in Schwellenländern zum Wachstum beigetragen. Dabei bleiben die Rahmenbedingungen für Logistik und Lieferfähigkeit herausfordernd. Mit Innovationen für Naturbeobachtung und Jagd sowie dem Ausbau strategischer Partnerschaften für mobile Fotografie konnte die rückläufige Nachfrage bei Foto- und Wechselobjektiven kompensiert werden.

Kennzahlen der Zeiss Gruppe

Der Free Cashflow belief sich auf 1,125 Mrd. Euro (Vorjahr: 518 Mio. Euro). Das Eigenkapital des Konzerns stieg im Vergleich zum Geschäftsjahresabschluss 2019/20 um 28 % auf 5,494 Mrd. Euro (30. September 2020: 4,287 Mrd. Euro), was einer Eigenkapitalquote von 52 % entspricht (Vorjahr: 47 %).

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung seien vor allem durch die Entwicklungsroadmap der Zeiss-Sparte „Semiconductor Manufacturing Technology“ sowie in den Bereichen Digitalisierung und Produktinnovation weiter gesteigert worden und betrugen mit 943 Mio. Euro rund 13 % des Umsatzes (Vorjahr: 812 Mio. Euro).

Die Investitionen in Sachanlagen wurden im Berichtszeitraum auf 756 Mio. Euro (Vorjahr: 484 Mio. Euro) aufgestockt. Dem gegenüber standen Abschreibungen in Höhe von 263 Mio. Euro (Vorjahr: 256 Mio. Euro). Die Nettoliquidität lag zum Stichtag 30. September 2021 bei 2,120 Mrd. Euro.

Besonders in den Regionen Americas und APAC konnte laut Zeiss ein deutliches Umsatzwachstum generiert werden. Auch in der Region EMEA war ein Wachstum erkennbar. So habe die globale Aufstellung von Zeiss erneut zur Stabilität beigetragen.

Kooperationen und Akquisitionen

Zu den erfolgreich abgeschlossenen Kooperationen und Akquisitionen des Geschäftsjahrs zählt die im Dezember bekannt gegebene Partnerschaft mit dem globalen Technologie-Unternehmen Vivo im Bereich Mobile Imaging, im Rahmen derer ein gemeinsam entwickeltes Kamerasystem im Fokus steht. Zudem hat Zeiss die Mehrheit an der Arivis AG erworben – um das Angebot im Mikroskopie-Geschäft mit innovativen 3D- und Big-Data-Softwarelösungen zu erweitern.

Zuletzt hat Zeiss den Abschluss des Erwerbs von Capture 3D bekannt gegeben, einem in den USA führenden Unternehmen im Bereich des Vertriebs von Lösungen für die optische 3D-Messtechnik. Mit dem Abschluss der Transaktion wurde Capture 3D Teil der Zeiss-Sparte „Industrial Quality & Research“.

Zahl der Mitarbeitenden steigt um 10 %

Zum Ende des Geschäftsjahrs (30. September 2021) beschäftigte Zeiss in seinen Unternehmenseinheiten weltweit 35.375 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 32.201 Mitarbeitende). Die Anzahl der Mitarbeitenden stieg damit im Vergleich zum 30. September 2020 um 10 %. Das stärkste Wachstum erfuhr die Zeiss-Sparte „Semiconductor Manufacturing Technology“: Sie stellte über 800 neue Mitarbeitende ein.

Ausblick

Zeiss - Finanzvorstand Dr. Christian Müller
Finanzvorstand Dr. Christian Müller (Bild: Zeiss)

„Um auch zukünftig mit Innovationen zu überzeugen, investieren wir auf hohem Niveau weiter in Forschung und Entwicklung und haben wichtige Schritte im Bereich Nachhaltigkeit getätigt“, so Dr. Christian Müller, Finanzvorstand der Carl Zeiss AG. „Das Thema Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil unserer strategischen Zeiss-Agenda 2025. Fünf verschiedene Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit Themen wie Green Infrastructure, Green Business Models oder Social Engagement, um Ergebnisse mit weitreichenden und nachhaltigen Vorteilen zu erzielen“, so Müller weiter. „Denn bis 2025 will Zeiss in den eigenen Tätigkeiten weltweit CO2-neutral werden.“

Für das Geschäftsjahr 2021/22 geht Zeiss von einem moderat steigenden Umsatz aus, bei einer EBIT-Rendite von weiterhin deutlich über 10 %.

 

Quelle: Zeiss AG

 

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