ZVA-Ehrenpräsident Manfred Leo Müller verabschiedet
von Redaktion,
Mit dem Zitat „Verachtet mir die Meister nicht“ aus Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ machte Manfred Leo Müller, Ehrenpräsident ZVA, deutlich, dass Augenoptik und Optometrie weiter eine Einheit bilden sollten. Im Rahmen der Sicht.Kontakte in Hannover nahm Müller zum 65. Mal an einer ZVA-Mitgliederversammlung teil und beendete sein großes Engagement für die deutsche und internationale Augenoptik.
Eine Obermeistertagung oder Mitgliederversammlung des ZVA ohne Manfred Leo Müller dürfte für viele seiner Kollegen schwer vorstellbar sein. Und auch ihm selbst fiel der Abschied in festlichem Rahmen im Alten Rathaus von Hannover nach der diesjährigen Tagung nicht leicht. Im Alter von 80 Jahren sei eine solche Reise leider nicht mehr so einfach zu bewältigen, sagte der ZVA-Ehrenpräsident in seiner Ansprache an die Delegierten, deren Begleiter und Gäste, die seinen Abschied mit stehendem Applaus würdigten.
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Um seine berufliche Nachfolge braucht sich Müller indes keine Sorgen zu machen. Zwei seiner vier Kinder sind ebenfalls Augenoptikermeister, seine Tochter Sigrid Müller-Schotte war mit einem Vortrag am Tag der Optometrie beteiligt. Kürzlich hat er – wie auch der ehemalige und der amtierende ZVA-Präsident, Thomas Nosch und Thomas Truckenbrod – seinen Betrieb an die fünfte Generation übergeben. Auch deren Töchter, Daniela Nosch und Carolin Truckenbrod, trugen zum Programm des Fortbildungswochenendes bei.
ZVA-Präsident von 1987 bis 1999
Die Dienste, die Manfred Leo Müller der augenoptischen Branche in seiner langjährigen haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeit erwiesen hat, sind zahlreich. Neben der Leitung seines Geschäftes für Augenoptik und Hörakustik in Cochem an der Mosel war er vier Amtsperioden lang, von 1987 bis 1999, Präsident des ZVA und etablierte den Verband als konstruktive Interessenvertretung für die Branche.
Neben der Entwicklung eines betriebswirtschaftlichen Kalkulationssystems war er mithilfe seiner guten Kontakte zu den ostdeutschen Augenoptikbetrieben maßgeblich an der Integration dieser in den ZVA im Zuge der Deutschen Einheit beteiligt. Nach seiner Amtszeit engagierte er sich weiter ehrenamtlich im Vorstand des Verbandes für die Belange des Berufsstandes. Gleichzeitig setzte sich Müller acht Jahre lang im Präsidium des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH) für die Qualitätssicherung ein.
Er war Mitglied in unterschiedlichen Gremien der Branche, etwa beim europäischen Augenoptikerverband, dem European Council of Optometry and Optics (ECOO), und erster deutscher Präsident beim World Council of Optometry (WCO). Neben dem ZVA-Ehrenzeichen in Gold wurde ihm 2006 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen für seine Verdienste als Mitglied des Südwestdeutschen Augenoptiker-Verbandes (SWAV) und seinen Einsatz für das deutsche und europäische Augenoptikerhandwerk.
Tolles Foto. Irgendwie bewegend. Gratulation … und zudem ein positiver Beleg: die Branche wird tatsächlich weiblich!