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Mit ERFA-light-Statistik vom November

ZVA: Eigene Wege finden, sich krisenfest aufzustellen

Das Jahr 2022 sorgte nach den beiden Corona-Jahren für vorsichtigen Optimismus in der Branche, so der ZVA anlässlich der opti. Betriebe müssten jedoch angesichts der aktuell schwierigen Wirtschaftslage und dem anhaltenden Fachkräftemangel individuelle Wege finden, sich krisenfest aufzustellen.

ZVA zur opti 2023: ERFA light Umsatz November 2021 bis November 2022
ZVA zur opti 2023: Vergleich vom Umsatz November 2021 bis November 2022 (Quelle: ZVA)

„Nach den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 war das Jahr 2021 zunächst von einer Erholung der wirtschaftlichen Situation gekennzeichnet. Die Gesamtwirtschaft befindet sich aktuell in einer angespannten Situation; zudem liegen die Daten für den Monat Dezember 2022 noch nicht vor. Daher ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Für das vergangene Jahr kann im Hinblick auf den Umsatz von einer Stagnation ausgegangen werden, bei den Brillenstückzahlen eventuell von einem kleinen Minus. Allerdings werden Sehhilfen dann gekauft, wenn sie benötigt werden; sie sind insofern etwas abgekoppelt von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage“, so das Statement der Zentralverbands.

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ZVA ERFA light Umsatz November 2021 mit November 2022
Quelle: ZVA

Der Konzentrations-Prozess in der Augenoptik setzte sich laut ZVA 2022 fort. Bei nahezu stagnierendem Umsatz und gleichzeitig inflationsbedingten Kostensteigerungen müssten die Inhaber Wege finden, ihr Unternehmen durch die Krise zu führen. Trotz Zuwächsen sei der Online-Anteil am deutschen Gesamtmarkt für Korrektionsbrillen marginal geblieben; im Multichannel-Bereich könnte ein Wachstum erreicht worden sein.

Fachkräftemangel beherrschendes Thema

Die Situation auf dem augenoptischen Arbeitsmarkt stelle die Branche über alle Vertriebswege hinweg vor große Herausforderungen, so der Zentralverband. „Es werden weiterhin Anstrengungen erforderlich sein, trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter zu finden. Selbst auszubilden ist ein Weg aus dem Dilemma – natürlich sollte aber auch das vorhandene Personal gehalten werden. Das Eingehen auf individuelle Wünsche der Mitarbeiter stärkt die Bindung an den Betrieb, auch wenn es einen Spagat bedeutet, Arbeitszeitwünsche innerhalb des Teams im Rahmen der Öffnungszeiten zu berücksichtigen.“

ZVA ERFA light Umsatzentwicklung 2019 bis 2022
Quelle: ZVA

Ausbildungsbetriebe signalisierten – wie in den vergangenen Jahren auch – ihre Bereitschaft, mehr auszubilden. Auch hier bleibte es jedoch schwierig, geeignete Bewerber zu finden. Der Abwärtstrend scheint sich aber möglicherweise nicht fortzusetzen: Laut einer Abfrage des ZVA im laufenden Ausbildungsjahr gab es gegenüber dem Vorjahr 3,1 Prozent mehr Neuverträge in der Ausbildung.

Gute Auslastung erwartet

ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod rechnet auch künftig mit einer guten Auslastung der erfolgreich aufgestellten Betriebe: „Bedingt durch den demografischen Wandel und durch stetig steigende Anforderungen an gutes Sehen in Beruf und Freizeit auch im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung nimmt der Bedarf an Sehhilfen und anspruchsvollen optometrischen Dienstleistungen weiter zu.“

Durch kontinuierliche Fortbildung und Spezialisierung können Betriebe ein Alleinstellungsmerkmal schaffen und sich erfolgreich am Markt behaupten. Die Digitalisierung habe die Augenoptik bereits jetzt erheblich verändert, wie z.B. digitale Fortbildungsplattformen oder auch die Berichtsheft-App für die augenoptische Ausbildung.

ZVA ERFA light Refraktionen November 2021 bis November 2022
Quelle: ZVA

Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bildungsabschlüsse auf Meister(plus)-Ebene decke die Augenoptik die Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung ab – um weitere Aufgaben auch im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen und hochwertigen optometrischen Angebote zu übernehmen.

Erhebungen des ZVA

Neben dem Branchenbericht, der jeweils im Frühjahr erscheint, erhebt der ZVA im Rahmen der ERFA-light-Statistik monatlich Daten von 250 bis 300 Betrieben hinsichtlich der Stückzahl-, Umsatz- und Preisentwicklung bei Brillen, Gläsern und Fassungen. Die Auswertung erfolgt anonym.

ZVA ERFA light Stückzahlen November 2021 bis November 2022
Quelle: ZVA

Jeder Betrieb, der über eine Branchensoftware mit entsprechender Schnittstelle verfügt, kann kostenlos an dieser ZVA-Auswertung teilnehmen; die Ergebnisse werden den teilnehmenden Betrieben monatlich per E-Mail zur Verfügung gestellt. Sie geben einen Überblick über den eher mittelständisch geprägten Teil der Branche, da sich die großen Filialisten nicht an der Auswertung beteiligen.

Auch am ZVA-Betriebsvergleich können sich Augenoptiker beteiligen. Für das Jahr 2023 ist darüber hinaus wieder eine Branchenstrukturerhebung des ZVA geplant.

 

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