Als Eschenbach die Marke Brendel 2002 übernahm, galten im Marketing andere Gesetze. Da sprach noch niemand von Capsule Editions oder Markendehnung. Auch Social Media und Influencer waren noch ein Jahrzehnt entfernt. Wie kann ein 1901 entstandenes Label zu einer Marke weiterentwickelt werden, war die zu lösende Aufgabe für Produkt- und Marketingmanagement.
Der Name Brendel ist seit 1901 ein Name in der Augenoptik. 2002 erwirbt Eschenbach die Marke von der Designerin und Unternehmerin Ann-Christin Brendel. Das Label soll im Eschenbach-Portfolio für einen neuen Schwerpunkt sorgen. Bislang war Titanflex nur als Herrenkollektion erhältlich und die bekannteste Kollektion. Jetzt einen starken Brand und eine neue exklusive Marke für Frauen zu etablieren, war das Ziel.
Anzeige
Erste Erfolge mit Celebrity Marketing
Die Kampagnen werden von bekannten Models unterstützt. Eva Padberg macht 2004 den Anfang. Sie wird das Gesicht von Brendel Eyewear bis 2007. Auf sie folgen 2008 bis 2010 Franziska Knuppe und Werner Schreyer. Eine Ikone der Schauspielkunst leistet sich Eschenbach mit Elisabeth (Liz) Jane Hurley, die 2011 und 2012 die Bühne für Brendel betritt. Wie naheliegend, mit ihr auch die erste Sonnenbrillen-Kollektion zu launchen. Echte Stars gehen schließlich niemals ohne Augenschutz unter ihre Fans. Dieses glamouröse Feeling ist ab sofort auch für die Brendel-Frau verfügbar: Die Sonnenbrillenkollektion entsteht.
Markendehnung durch Capsule Collections
2014 startet die Marke in die Ära der Capsule Collections. Aus den Kollaborationen mit dem Berliner Label Kaviar Gauche oder dem Münchner Designer-Duo Talbot Runhof entsteht eine neue Sicht auf die Brille und außergewöhnliches Design. Sie werden zum Aushängeschild von Brendel. Jede Frau soll sich ein Stück Couture-Fashion leisten können.
Ein weiterer Strategiewandel findet mit „Fashion für das Gesicht“ statt, der bis heute andauert. Der Schwerpunkt wird nun auf das Lebensgefühl der Frauen gelegt. Trendscouts scannen aktuelle Gesellschaftsströmungen. Diese sollen in das nächste Brillendesign, in Formen und Farben übersetzt werden. Beispielsweise war das aktuelle Kampagnen-Thema im Jahr 2022 die „Natural Confidence“. Sie versprach feminine Natürlichkeit und Selbstvertrauen. Ab Januar 2023 ist die Kommunikation auf „Dare to be bold“ ausgerichtet. Die Zeit für kontrastreiche, voluminöse und farbenfrohe Brillen ist angebrochen.
Red Dots und Red Edition
Mit dem Design der Brillen traf Brendel schon häufiger den Trend. Dies wurde schon mehrfach durch den begehrten Red Dot Award honoriert. Aber auch ein weiterer Award spricht für den Spirit der Marke: Das Netzwerk „Mission Female“ vergab den Lifestyle Award an Annette Kluger, Head of Marketing bei Eschenbach.
Die roten Premium-Modelle verkörpern für Brendel die Leidenschaft, mit der seit 20 Jahren mit der Marke gearbeitet wird. Die limitierte „Red Edition“ ist seit August erhältlich. Als Beispiel für effektive Markenführung, im Kanon der Zeit.