Ein Studie zur Wahrnehmung von Brillenträgern im Berufsalltag liefert überraschende Ergebnisse. Mehr als 40 Millionen Deutsche tragen täglich eine Sehhilfe – auch im Beruf. Gemeinsam mit Page Personnel hat der Online-Optiker Mister Spex nun 670 Personen aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern zu ihrer Meinung zur Sehhilfe befragt.
„Wie stehen die Beschäftigten zur Brille als Sehhilfe und welchen Einfluss hat sie auf ihr Berufsleben? Welches Bild haben sie von ihren Brille tragenden Kollegen? Haben diese dank des modischen Accessoires vielleicht sogar bessere Aufstiegschancen?“ waren nur einige der zahlreichen Fragen, die die Studienteilnehmer beantworten sollten.
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Das Ergebnis: Der Einfluss der Brille auf die Fremdwahrnehmung ist enorm
Grundsätzlich werden Brillenträger von ihrem Umfeld nicht zwangsläufig als Führungspersonen eingestuft – 79,3 Prozent der Befragten sind der Meinung, Brillen würden keinen Einfluss auf die Zuordnung des Brillenträgers zu einer bestimmten Hierarchieebene haben. Dennoch sollten sich Brille tragende Arbeitnehmer des Einflusses bewusst sein, die eine Sehhilfe auf ihre Mitmenschen ausübt. So schätzen 40,8 Prozent der Arbeitskollegen eine Frau mit Brille als besonders gebildet ein, 37,1 Prozent empfinden sie als modern und auf 35,3 Prozent wirken Brillenträgerinnen überdurchschnittlich seriös. Bei diesen Ergebnissen überrascht es nicht, dass die Brille mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen ist und von fast 67 Prozent der Befragten an mindestens fünf Tagen in der Woche getragen wird.
Dass die Wahl des Brillenmodells die Wahrnehmung der eigenen Person durch die Umwelt beeinflussen kann, scheint bei den Studienteilnehmern ein relevantes Thema zu sein. 21,9 Prozent von ihnen sehen in Brillen ein wichtiges Accessoire und greifen deshalb gerne und auch bewusst zu auffälligeren Modellen. Selbst unter den Brillenträgern, die nur ein einziges Brillenmodell besitzen – insgesamt 59,3 Prozent der Befragten – entschied sich über die Hälfte für eine markante, auffällige Brillenform.
Der erste Eindruck – Bewerbungsbilder mit Sehhilfe sind selbstverständlich
Den meisten Umfrageteilnehmern ist die Bedeutung des Bewerbungsbildes im Rahmen einer schriftlichen Bewerbung durchaus bewusst. Auf die Frage, wieso sie sich entschieden haben, auf ihrem Bewerbungsfoto eine Brille zu tragen, erklärten knapp 20 Prozent der Befragten, eine Brille auf dem Bewerbungsbild gebe dem Gesicht mehr Charakter. 14 Prozent waren der Meinung, eine Brille ließe sie intelligenter oder schlichtweg besser aussehen und löse zudem bereits beim Betrachten des Fotos eine positive Erwartungshaltung bei dem Arbeitgeber aus. Darüber hinaus identifizieren sich die meisten Studienteilnehmer mit ihrer Brille und sehen es als selbstverständlich an, als Brillenträger auch beim Bewerbungsfoto zu ihrer Brille zu stehen.
Dieser positive Trend setzt sich auch im Vorstellungsgespräch fort: Gut 30 Prozent der Teilnehmer können sich sogar vorstellen, eine Brille mit Fensterglas beim Bewerbungsgespräch zu tragen, um einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Lediglich 7,8 Prozent der Brillenträger verzichteten im ersten persönlichen Austausch auf ihre Brille zugunsten von Kontaktlinsen. „Betrachtet man die verschiedenen Schritte innerhalb des Bewerbungsprozesses so fällt uns auf, dass viele Kandidaten ihre Einstellung zur Brille in den letzten Jahren stark verändert haben. Viele tragen nun bereits auf ihrem Bewerbungsfoto eine Brille und mit jedem weiteren Schritt im Prozess trauen sich die Kandidaten mehr von sich zu präsentieren – und dazu gehören eben nicht nur Inhalte, sondern auch das Äußere“, erklärt Ricardo Corominas, Managing Director bei der Personalberatung Page Personnel.
Geschlechterspezifische Wahrnehmung – Frauen mit Brille gelten als besonders seriös
Die Studie lässt gleichermaßen Rückschlüsse auf geschlechterspezifische Unterschiede zu. So gelten Brille tragende Frauen gemeinhin als gebildet (40,8 Prozent), seriös (35,3 Prozent), und modern, umso mehr wenn es sich bei der Brille um ein modernes Modell handelt (37,1 Prozent). Ebenso werden Brillenträgerinnen die folgenden Attribute zugeschrieben: zuverlässig (13,8 Prozent), kreativ (9,9 Prozent) und extravagant (6,4 Prozent). Vergleicht man diese Ergebnisse mit den auf die Männer bezogenen Umfragewerten, wird deutlich, dass Brillenträgerinnen mehr positive Eigenschaften zugeschrieben werden als Brillenträgern. 32,6 Prozent der Männer werden zwar als gebildet, 33,9 Prozent als seriös und 32,8 Prozent – bei einer modernen Brille – auch als modern eingeschätzt. Doch sie werden auch wesentlich schneller als konservativ (9,7 Prozent) bezeichnet.
Fazit
Jeder Brillenträger sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Brille im Berufsleben nicht nur einfache Sehhilfe ist. Oft kann das richtige Brillenmodell den Eindruck der Kollegen am Arbeitsplatz wesentlich beeinflussen und dadurch sogar das Arbeitsklima positiv verändern. Wer also mit seiner Brille im Berufsleben punkten will, ist gut beraten, darüber nachzudenken, welche Charaktereigenschaften seine neue Brille hervorheben soll.
Jeder dritte Nicht-Brillenträger könnte sich vorstellen, eine Brille mit Fensterglas zu tragen, um beim Vorstellungsgespräch zu punkten
Sowohl Frauen als auch Männer mit Brille gelten bei ihren Kollegen als besonders gebildet und seriös
Brillenträgerinnen werden positiver wahrgenommen als ihre männlichen Kollegen mit Brille