Bei Großeinsätzen der Rettungskräfte ist der Stress besonders hoch und jede Sekunde zählt: Eine medizintechnische Computerbrille soll jetzt helfen, die Erstversorgung bei vielen Verletzten zu erleichtern.
Anzeige
Ein Forscherteam am Universitätsklinikum Aachen hat eine medizintechnische Computerbrille entwickelt, die die Helfer vor Ort durch Informationen und die Einbindung externer Ärzte unterstützen soll. Denn meist treffen erst Feuerwehr und Sanitäter am Einsatzort ein und dann erst die Notärzte.
Die Brille beinhaltet Checklisten und Leitlinien, die Sanitätern und Rettungsassistenten helfen kann, die Dringlichkeit bei den Verletzten festzulegen. Eine eingebaute Kamera überträgt dabei in Echtzeit das Geschehen am Einsatzort zu einem Telenotarzt.
Erster Test in Aachen
Ein erster Test bei einer Katastrophenschutz-Übung in Aachen am 30. Juli hätte schon eine spürbare Entlastung in dieser Ausnahme-Situation gezeigt, wie die Forscher aus Interviews mit den Helfern herausfanden. Bei einem simulierten Bahnunfall mit Schauspielern wurde in einem Waggon mit und in einem Waggon ohne Computerbrille geholfen.
So sei die Fehlerquote mit Computerbrille geringer gewesen, auch wenn es (noch) ein paar Sekunden mehr benötigte bis zur Festlegung, aber das sei es nach Ansicht der Tester schon wert. Das Projekt wurde vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der Forschung zur zivilen Sicherheit gefördert.