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Firmenportrait - Vater und Sohn

Kapten & Son: Drei Studenten erobern die Welt

Heute hat Kapten & Son 641.000 Abonnenten auf Instagram. Eine Zeit lang waren die sechs Mitarbeiter, die den Kanal bespielen, das größte Team im Unternehmen. Die Gründungsgeschichte der drei Münsteraner Studenten ist ein Musterbeispiel für ein Start-up, das mit jungen Ideen auf der Social-Media-Welle surft. Gestartet mit Uhren geht es über Sonnenbrillen vielleicht demnächst in Richtung Korrektionsbrillen, also immer auf der Suche nach neuen Abenteuern!

Kapten & Son: Fabian Deventer, Johannes Theobald und Artjem Weissbeck
Kapten & Son: Das sind Fabian Deventer, Johannes Theobald und Artjem Weissbeck

Kurz vor Weihnachten kamen sie ins Schwitzen: Zwar hatten Fabian Deventer, Artjem Weissbeck und Johannes Theobald für einen Vorrat von einigen hundert Uhren gesorgt. Völlig überrascht waren sie, dass sie innerhalb von zehn Tagen komplett ausverkauft waren. Mütter riefen an und bettelten um eine Nachbestellung. Weihnachten würde sonst zum Fiasko, „weil sich die Tochter doch schon so freut.“

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Die ersten 100 Uhren wurden 2014 in liebevoller Handarbeit von den drei jungen Männern in einem provisorischen „14-Quadratmeter-Büro“ zusammengebaut. Der bis heute beigelegte Brief wurde für jeden Kunden personalisiert und unterschrieben, die Holzwolle liebevoll in das Paket gelegt und die Uhr auf ihre Reise geschickt.

Es gibt keine Zufälle, heißt es. Richtig, auch im Falle der drei Youngsters aus der Domstadt kam einiges zusammen, das ihren kometenhaften Erfolg begünstigte. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort: neugierig, unbelastet und auf zukunftsträchtigen Kanälen unterwegs. Doch erzählen wir die Story von Anfang an.

Aus Jux gestartet

Schon oft hatten die drei jungen Männer in der Cafeteria zwischen Jura- und BWL-Vorlesungen zusammengesessen und sich Gedanken gemacht, wie eine perfekte Uhr zu den von ihnen so geliebten „NATO Nylon-Straps“ aussehen müsste.

Kapten & Son: Mit Uhren fing es an
Kapten & Son: Mit Uhren fing es an

Diese Nylon-Bänder haben ihre ganz eigene Geschichte, erzählt Fabian: „Zurück geht die Geschichte auf das britische Militär. Die Anforderungen an das Material waren hier im Detail besonders hoch, weil die Uhren tatsächlich absolut sicher sitzen mussten.“ Die Marines sollten auch mit Uhr nirgendwo unbeabsichtigt hängen bleiben. Das am Arm eng anliegende Nylon garantierte diese Funktion.

Hoch im Anspruch, funktional und klar war dann auch der Ansatz für die passende Uhr der Jungs, nämlich absolut minimalistisch: „Wir haben die Uhr zunächst für uns persönlich aus Jux und Tollerei produzieren lassen.“ Die Resonanz im Bekanntenkreis war enorm.


„Sei der Kapten Deines eigenen Lebens.“


So entstand 2014 die Idee, für das Weihnachtsgeschäft ein paar hundert Stück produzieren zu lassen. Dass das rosa Exemplar bei den jungen Mädels so gut ankam, war eigentlich nicht geplant. Aus den ersten Hundert sind bis heute mehrere Hunderttausend geworden.

Instagram als Schlüssel zum Erfolg

Im zweiten Schritt entstanden dann der Firmenname und das Logo. Fabian: „Die NATO-Straps hatten etwas Nautisches. Als es dann um den Firmennamen und das Logo ging, waren wir dank Artjem Weissbecks Schweden-Semester schnell bei ‚Kapten & Son‘.“

Bei dem Namen – Kapten heißt auf Schwedisch Kapitän – schwingt alles mit: das nordisch zurückhaltende Design, der Kapitän, der weiß, wo’s lang geht, seine Söhne, seine Schiffscrew und die Fangemeinde, die gerne folgt und zu der man gehören möchte. Im Kapitän spiegelt sich die Berufsrolle, in der sich die 14- bis 29-Jährigen gerne sehen.

Kapten & Son: Weiteres Produkt - die Backpacks
Kapten & Son: Weiteres Produkt – die Backpacks

Die Kapten-Crew, die sich am Draufgängertum berauscht, ist eine Clique, die versucht, die Welt aus den Angeln zu heben. Für die abenteuerlustigen Großstadt- und Dschungelhelden sind die Produkte mehr als bloße Accessoires.

#bekapten

Unzählige Influencer auf Instagram und Facebook haben dem Unternehmen zu weltweiter Bekanntheit verholfen. Unter dem Hashtag #bekapten teilen sie ihre besonderen Erlebnisse mit ihren Followern – die Uhr immer am Handgelenk. Um jedem Kapten die Möglichkeit zu geben, sich selbst auszudrücken, lassen sich die roségoldenen oder silberfarbenen Uhrwerke mit verschiedenen Uhren-Straps kombinieren – egal, ob echtes Leder, leichtes Nylon oder edles Mesh-Strap, mittlerweile auch als Chronometer.

Insgesamt peilt das Start-up mit Influencern auch unterschiedliche Ziele an. Kooperationen wie mit Fitnessbloggerin Pamela Reif (@pamela_rf, aktuell 3,2 Millionen Abonnenten) machten die Marke bekannt und generieren Reichweite, verriet Head of Influencer Marketing Eva De Sousa gegenüber dem Magazin Horizont.

Kapten & Son
Kapten & Son

Doch Influencer mit 50.000 bis 200.000 Followern haben insgesamt mehr Einfluss auf ihre Fans, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Ihre Postings wirkten wie Empfehlungen von Freunden und damit glaubwürdiger. Bezahlt werden die Instagrammer in der Regel pro Posting.

Ein Briefing legt fest, welche Aufnahmen sie in ihren mindestens zwei Beiträgen pro Kooperation liefern sollen. So steuert Kapten & Son, dass abwechslungsreiche Fotos im Feed des Unternehmens erscheinen, die das Social-Media-Team repostet. Neben Instagram nutzt das Unternehmen Newsletter, Facebook, Snapchat, Twitter und Youtube.

Die Kapten-Crew trägt jetzt auch Sonnenbrille

Der 29-jährige Fabian Deventer hat ein Gespür für Marken und Möglichkeiten: Bereits während seines Masterstudiums zum Volkswirt stieg er mit einem kleinen T-Shirt Label in die Start-up-Szene ein. Dabei sammelte er Erfahrungen in der Webseitengestaltung und Produktvermarktung. Wertvolle Erkenntnisse, die Kapten & Son beim Wachstum hin zu einer globalen Marke nutzen.

Fabians Feeling für den hohen Stellenwert des Influencer-Marketings half der Lifestyle-Marke, innerhalb eines Jahres einen Umsatz über einen mittleren einstelligen Millionenbetrag zu generieren. Über den aktuellen Umsatz schweigen sie sich lieber aus. Fabian konzentriert sich innerhalb des Unternehmens auf das Marketing sowie die Geschäftsführung. Die drei Gründer sind geprägt von dem Slogan #bekapten und stehen mit spürbarer Leidenschaft hinter der Marke.

Um ihren Kaptens immer wieder Neues bieten zu können, wird unentwegt an zusätzlichen Projekten gearbeitet. Im dritten Jahr produziert das Trio jetzt auch Sonnenbrillen. Anfangs in Italien, jetzt mit besserer Qualität und verlässlicher, wie Fabian beteuert, in China. Die Produktionsbedingungen werden überwacht, heißt es.

Kapten & Son: Modell Debiflue_Amsterdam/All Pink
Kapten & Son: Modell Debiflue Amsterdam/All Pink

Als Material setzt das Unternehmen bisher auf Acetat und leichtes Edelstahl. Alle Modelle sind unisex, so wie der Großteil der Uhrenkollektion auch. Nur einzelne Styles sind spezifischer auf Herren oder Damen ausgerichtet. Die Sonnenbrillen heißen nach den Lieblingsspots der Fangemeinde – von Stränden und Surfspots Bali und Maui bis hin zu den Szenestadtteilen Fitzroy in Melbourne oder Venice in L.A. Fabian: „Die Sonnenbrillen waren noch einmal ein echter Wachstumsbringer. Sie kombinieren ausgefallenes Design mit qualitativ hochwertigen Materialien und garantieren einen coolen Look.“

Derzeit hat Kapten & Son 60 Mitarbeiter in Deutschland, Australien und Amerika. Der Standort Melbourne fokussiert den gesamten Asia-Pacific-Raum, der Standort in New York City ist verantwortlich für Amerika und Kanada. Der Wind steht auf Internationalisierung.

Kapten & Son: Sonnenbrille Maui/Summernight
Kapten & Son: Sonnenbrille Maui/Summernight

Dabei erinnern sich die drei an ihren Ursprung: Kapten & Son ist – neben Lufthansa und McKinsey – Hauptsponsor der German-American Conference, die vor Hunderten von Harvard-Studenten stattfindet.

Kürzlich zog das Unternehmen weg vom schönen Münster nach Köln. Ob es am besseren Zugang zur Schifffahrt liegt?

// CH

 


Nachgefragt bei Fabian Deventer:

Was gibt’s über Dein Vater-Sohn-Verhältnis zu sagen?

„Mein Vater ist in der Logistik-Branche tätig, führt seinen eigenen Betrieb und betreut eine Vielzahl großer Kunden. Mit Start-ups hatte er vor der Gründung von Kapten & Son noch keine Erfahrungen gemacht. Von Anfang an hat er uns beim Aufbau des Unternehmens unterstützt. Er hat mir gezeigt, wie wichtig es für ein Unternehmen ist, seine Partner und Kunden glücklich zu machen.

Darüber hinaus hat mein Vater am liebevoll gestalteten Packaging von Kapten & Son mitgewirkt. Unsere harmonische Beziehung ist ein schönes Beispiel dafür, wie Generationen zusammenfinden, gemeinsam lernen, wachsen und Tolles erreichen können.“


 

Die Kaptens von Kapten & Son:

Fabian Deventer

… sprach mit eyebizz und konzentriert sich innerhalb des Unternehmens auf das Marketing und die Geschäftsführung.

 

Johannes Theobald

Zahlen und Finanzen ziehen sich wie ein roter Faden durch seine bisherigen beruflichen Stationen. Während das Controlling wohl nichts mehr als Zahlenrechnerei bedeutet, bekommt Theobald genug Abwechslung bei seiner eigentlichen Passion: dem Fliegen. Der gelernte Lufthansa-Flugzeugführer sowie Finance Master kümmert sich seit Gründung des Unternehmens als CFO um die Bereiche Finanzen, Controlling und das Rechnungswesen. Zudem ist Theobald verantwortlich für das Produktsegment Sonnenbrillen und den Markteintritt in die USA.

 

Artjem Weissbeck

Als Vier-Jähriger wanderte der in Sibirien geborene Artjem Weissbeck 1994 mit seinen Eltern nach Deutschland ein. Obwohl er sein Jurastudium mit Prädikatsexamen absolvierte, kehrte er dieser Welt den Rücken, hinterließ vorher aber noch die mitbegründete Karriere-Plattform „Lawyered“. Sein Auslandssemester in Schweden war eine wichtige Erfahrung für Kapten & Son. Weissbecks Fokus liegt auf dem Aufbau der internationalen Kapten & Son-Büros in Melbourne und New York.

 

 

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