Weniger ist mehr, sagen Design-Puristen und Stilbewusste. Kann diese Haltung auch im Bereich Nachhaltigkeit etwas bewirken? Und wie sieht es aus beim Brille tragen: Wird eine starke Marke gleich vergessen, wenn sie nicht ständig Neues auf den Markt wirft?
Die fortdauernde Klimadebatte und die Corona-Pandemie haben das Konsumentenverhalten verändert. Verbraucher achten beim Einkauf vermehrt auf nachhaltige Materialien und umweltschonende Herstellung der Produkte, am besten noch fair bzw. regional produziert. Für 56 % aller Deutschen (ab 16 Jahren) ist umweltschonende Verpackung wichtig, für 41 % ist es ebenso wichtig, bewusst zu konsumieren. Doch heißt das auch, weniger zu konsumieren?
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Ressourcen-Verschwendung
Viel Produktion bedeutet mehr Ressourcenverbrauch. Am 29. Juli 2021 – dem jährlichen Earth Overshoot Day – hatte die Menschheit so viel von der Natur verbraucht, wie der Planet in diesem Jahr regenerieren kann. Dieses Datum wird Jahr für Jahr früher im Kalender erreicht. Zum Vergleich: 1970 war es im Dezember, im Jahr 2000 schon im September. Lediglich im Corona-Jahr 2020 mit seinen Lockdowns schob sich der Stichtag erstmals wieder in den August.
Wer ist verantwortlich?
In Anbetracht der Lage erkennt aktuell knapp die Mehrheit der befragten Deutschen (51 %) an, etwas zum Umweltschutz beitragen zu können, sprich den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. 36 % sehen aber auch die Unternehmen in der Bringschuld, mehr noch als die Regierenden.
Die Augenoptik reagiert schon: Immer mehr Fassungshersteller stellen auf ressourcenschonende Produktion mit nachhaltigeren Materialien wie z.B. Bio-Acetat um. Doch die Verbraucher sind auch kritisch. Immerhin jeder Fünfte glaubt, Unternehmen missbrauchen den Begriff „nachhaltig“, um ihre Produkte teurer verkaufen zu können.
Langlebigere Brille im Konzept Slow Eyewear
Wie sieht es hingegen mit dem Umfang der Kollektionen aus? Die meisten Labels präsentieren mehrmals im Jahr Neuheiten, oft zu den jährlich wiederkehrenden Messen. Corona hat das vorübergehend ausgebremst. Doch wird eine starke Marke gleich vergessen, wenn sie nicht ständig Neues auf den Markt wirft? Besonders im Fashion-Bereich ist der Druck groß. Doch einige alternative Labels gehen inzwischen den Weg der „Slow Fashion“ mit dem Versprechen von umweltfreundlicher Herstellung und längerer Tragbarkeit. Dem steht die „Fast Fashion“ großer Modeketten entgegen.
Das Konzept „Slow Eyewear“ liegt in der Luft und wird auch bereits vereinzelt von Labels mit bewusst schmäleren Kollektionen aufgegriffen. Es geht um „langlebigere“ Modelle, die nicht so schnell wieder verschwinden, vielleicht höchstens farblich aktuellen Trends angepasst werden. Brillenträger, die nachhaltiges Kaufverhalten ernst nehmen, müssten sich dafür begeistern können.
/// PE
Artikel aus der eyebizz 6.2021 (Oktober/November)
Perfektes Sehen – Die neue SIRIUS von Rudy Project
Mehrere Möglichkeiten zum Verglasen, eine perfekte Passform und ein nachhaltiger Rahmen – das ist die Sportbrille Sirius. Geeignet für eine Vielzahl an Sportarten ermöglicht sie es, das volle Potenzial der Sportoptik auszuschöpfen und wichtige Zusatzumsätze zu generieren.