Zunächst dachte ich, es sei ein Aprilscherz, doch es war keiner. Hätte ich mir allerdings auch denken können, denn gute Aprilscherze sind im Corona-Jahr nicht möglich, erst wieder 2021. Jedenfalls flog da eine Pressemitteilung in unser Mail-Fach: «Mister Spex bietet deutschlandweit ersten Online-Sehtest an» «als schnelle Hilfe zur medizinischen Versorgung in Zeiten von Corona». Ich dachte, das mache ich jetzt!
Wie so manch anderer auch, bin ich bis auf Weiteres ans Homeoffice gefesselt. Und der Zeitpunkt ist – zynisch, das zu sagen – jetzt recht günstig für diesen Schritt. So startete ich den Selbstversuch. Kann das funktionieren? Für Online-Nerds vielleicht das Paradies.
Schnell gehe ich auf den verheißungsvollen Link, muss mein Handy erst über den QR Code mit dem Test verbinden, dann Abstände zum Bildschirm abmessen… Nach einer gefühlten halben Stunde werfe ich die Flinte ins Korn. Die clevere KI schickte mich in endlose Schleifen einer unmöglichen Berechnung.
Der Spexige Online-Sehtest kann ohnehin nur Messungen für Einstärkengläser vornehmen und meint – man müsse dazu zwischen 18 und 40 Jahre alt sein. Leider bin ich presbyop und auch keine 40 mehr. Das Tor zum Paradies bleibt mir verschlossen.