KI vadis Augenoptik? Teil 3 und 4 der Webinar-Reihe
von Redaktion,
Der Besucherstrom an den diesjährigen opti-Ständen der Geräte- und Software-Anbieter gibt dem Webinar-Thema von eyebizz und partnerauge Recht: „KI vadis Augenoptik?“ biegt auf die Zielgerade – mit Teil 3 und 4 im März. Dabei ist das Ziel für die Augenoptiker mehr oder weniger bekannt und die Wege kann sich jeder selbst aussuchen. Orientierung ist nötig – und die gibt es vor und nach der Messe online.
Es waren einmal mehr die Mitarbeitenden der Hersteller von Screening-Geräten und Software, die bei der opti am Ende trotz der Erschöpfung das Strahlen nicht aus den Gesichtern bekamen. Die Messestände der Gerätehersteller waren gut besucht bis „brechend voll“, ungeachtet der Diskussion um Brillenglas-Hersteller und Kontaktlinsen-Lieferanten, die als Aussteller nicht zugegen waren. Keine Frage: Technologie und die Möglichkeiten von Telemedizin und Künstlicher Intelligenz ziehen Leute an!
Der erfolgreiche Auftritt besagter Anbieter machte vor allem drei Dinge deutlich:
1. Screening und Telemedizin sind Dauerbrenner. eyebizz und partnerauge haben mit ihrer gemeinsamen Webinar-Reihe „KI vadis Augenoptik?“ nicht nur einen Trend erkannt, sondern auch berechtigt auf das fortwährende Interesse an diesem zukunftsträchtigen Thema gesetzt.
2. Fachmessen sind nicht am Ende. Es sieht eher so aus, als ob Online-Events und Webinare das Interesse noch einmal steigern, die vorab erhaltenden Kenntnisse live vor Ort und „haptisch“ auf den Prüfstand zu stellen.
3. Offensichtlich haben die beteiligten Partner bei den ersten beiden Webinaren erfolgreich auf ihre Produkte und Möglichkeiten aufmerksam gemacht und manchen Webinar-Zuschauer zu einem Besuch der opti animiert. Häufig erhielten die teilnehmenden Partner von Messebesuchern ein Feedback dazu.
Ingo Rütten, der die Webinare, unterstützt von eyebizz, plant und moderiert, erhielt ebenso viel Feedback auf der Messe. „Die Auswahl der Themen und Referenten und nicht zuletzt die immer aktuellen Bezüge zu Branchenentwicklungen kommen bei den Webinar-Teilnehmern gut an. Außerdem sollten wir uns unsere lockere Art beibehalten“, sagt Rütten, der mit partnerauge nicht nur auf stringente Wissensvermittlung oder Produktvorstellungen setzt, sondern informieren, diskutieren und auch ein bisschen unterhalten möchte.
Im dritten Webinar am 1. März 2023 zeigt das Team von Retinalyze, welche Rolle Künstliche Intelligenz beim Augenoptiker spielen kann. Die KI-Software der Schweizer ist für Funduskameras und OCTs verwendbar, denkbar einfach und beinahe so gut wie eine Diagnose von einem Arzt – was es noch zu diskutieren gilt. Visionix stellt neben der Videodarstellung an der Spaltlampe die „Nexus-Plattform“ vor, eine Cloudlösung, die mit und ohne eine Kooperation in einem Netzwerk funktionieren soll. Passend zum Titel des Webinars „KI und Kooperationen“ gibt es bei Retinalyze und Visionix immer die Möglichkeit, sich mit einem Augenarzt bzw. Augenspezialisten zu vernetzen, ein Gedanke, der sich durch die komplette Webinar-Reihe zieht.
Blick in die Zukunft der Telemedizin
Darauf dürfen sich die Teilnehmer des letzten Webinars der vierteiligen Reihe am 21. März 2023 freuen: Experten diskutieren die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz sowie deren Rolle in der Gesundheitsversorgung, die zunehmend auf den Schultern der Augenoptikerinnen und Optometristen liegt.
Hier aber zunächst ein Rückblick auf die zwei ersten Webinareder Reihe „KI vadis Augenoptik?“, sie sind in voller Länge als Aufzeichnung kostenlos für registrierte Nutzer im Eventportal der eyebizz abzurufen (unter diesem Link).
Ende November 2022 bestimmten das veröffentlichte Urteil des Landgerichts Darmstadt von 2021 die Diskussion im Webinar. Das OLG hatte die bislang bekannte Rechtsprechung in Sachen Screenings bestätigt, aber Vera Wittlich und Dr. Amir Parasta von Epitop hatten zuvor trotzdem auf die Folgen des Landgerichtsurteils aufmerksam gemacht. Das zeigt auf, dass Augenoptiker und Optometristinnen nicht nur genau messen und prüfen, sondern auch präzise kommunizieren und werben müssen. Mit der „hybriden Versorgung“ seien die Anwender auf der sicheren Seite, und laut Epitop bietet das damit verbundene Netzwerk noch weitere Vorteile, Screenings in den Betriebsalltag zu integrieren.
Trotz Entwarnung: Sensibilität ist gefragt
ZVA-Geschäftsführer Dr. Jan Wetzel gab angesichts des Urteils im Webinar „Entwarnung“. Trotzdem sei weiter Sensibilität gefragt. So wie bei allen anderen optometrischen Tätigkeitsfeldern, die Fritz Paßmann, langjähriger Dozent und Referent für Visionix, in seiner Präsentation vorstellte. An der abschließenden Diskussion mit den Webinar-Teilnehmern beteiligten sich Thorsten Boss, Vertriebsleiter von Oculus, und Enno Pemöller, Geschäftsführer der Eyetec GmbH.
Oculus und Eyetec hatten beim zweiten Webinar dann die Hauptrolle, als es um die vorhandene Technologie ging, die maßgeblich Antworten auf die Kernfragen der Webinar-Reihe geben kann: Welche Rolle spielt die Augengesundheits-Versorgung für Augenoptiker und welche Rolle der Augenoptiker in der Gesundheitsversorgung – heute und morgen? Das können nicht alleine die Hersteller von Screening-Geräten beantworten. Stefan Lahme, Vorsitzender der Gütegemeinschaft Optometrische Leistungen, gab einen Einblick in die Seele der Optometristen, die sich „zur Einhaltung überprüfter Qualitätskriterien verpflichten und sowohl über die hierfür notwendige Qualifikation als auch über die erforderliche technische Ausstattung verfügen.“
Qualifikation und technische Ausstattung werden beide nötig sein, betonten Kai Mothes, Produktmanager von Oculus, und Produktspezialist Remo Jahnke von Eyetec im Live-Webinar. Mothes stellte die flächendeckende ärztliche Versorgung in Deutschland in Frage und lieferte anhand zweier Beispiele die Folgen für unsere Branche. Heute gebe es bereits zwei „Disziplinen“, in denen gut ausgebildete Augenoptiker die zeitintensive Betreuung der Kunden übernehmen könnten: Myopie-Management und das des Trockenen Auges. „Eine Voraussetzung dafür ist die Erstellung von Reports, die dem telemedizinisch angeschlossenen Augenarzt übermittelt und dem Kunden mitgegeben werden können“, so Mothes.
OCT-Technologie für jeden Augenoptik-Betrieb
Jahnke erklärte die Möglichkeiten der OCT-Technologie, die für ihn in naher Zukunft in jeden Augenoptikbetrieb gehört. Um rechtliche Auseinandersetzungen müssten sich Augenoptiker im Übrigen nicht allzu sehr kümmern, denn: „Früher war die Verordnung des Augenarztes heilig, da durfte nicht einmal nachgeprüft werden. Heute schreibt der Augenarzt selbst auf die Verordnung, dass die Werte bitte noch einmal vom Augenoptiker überprüft werden sollen.“
Wohin geht die Reise des Screenings?
„KI vadis Augenoptik?“ Wie geht es mit Screenings und Telemedizin in der Branche weiter? Am 1. Und 21. März werden Experten der Webinar-Reihe gemeinsam mit Ingo Rütten live ab 19 Uhr diskutieren und versuchen, einen Ausblick auf das zu geben, was der Branche in Sachen Technologie, aber auch im Hinblick auf die Rolle der Augenoptikerinnen und Optometristen in der Gesundheitsversorgung in naher und ferner Zukunft bevorsteht.