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Eyeditorial der eyebizz 6.2024

Hin und her gerissen

Dass die Produktion in Regen schließt, erfahre ich im Vorfeld meiner Reise nach München, wo mir selbst nicht ansatzweise so heftig im Rahmen meiner Story für das Extra dieser Ausgabe und in ganz anderer Hinsicht Wind ins Gesicht bläst. Rodenstock mag also nicht mehr in Deutschland produzieren! Das ist kein Randthema, das zu meiner Geschichte passt, das ist eins, das wir uns ganz genau ansehen müssen.

Während ich noch hin und her gerissen bin, dem Reflex zu widerstehen, schnell die Story ist Heft zu nehmen oder es zunächst bei der Meldung zu belassen und anständig zu recherchieren, flattert kurz vor Redaktionsschluss die Nachricht von Zeiss ins Postfach: Die stellt jene von Rodenstock in ein anderes Licht – leider in ein noch düstereres. Zeiss Vision Care wird in Aalen die Produktion reduzieren und damit stehen auch dort viele Arbeitnehmende vor einer ungewissen Zukunft. Eine Zukunft, die Zeiss wenig rosig beschreibt: „Unablässig steigende Kosten, Kaufzurückhaltung, Inflation und konjunkturelle Aussichten lassen keinen Anstieg der Bestellvolumen in absehbarer Zukunft erwarten.“

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Nicht Rodenstock hat ein Problem, auch nicht Zeiss. Während ich beginne, den Schatten über uns alle zu werfen, macht sich der Industrieverband Spectaris möglicherweise ähnliche Gedanken und reagiert mit der Botschaft, dass es in der Augenoptik ein leichtes Umsatzwachstum in Deutschland von 1,1 Prozent zu verzeichnen gebe. Wohlgemerkt für 2023!

Spectaris sieht im demographischen Wandel und dem steigenden Bewusstsein für Augengesundheit „signifikante Wachstumschancen“. Nahezu zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind fehlsichtig, zig Millionen Brillenträger besitzen eine einzige Brille und ein Vielfaches davon hat noch nie Kontaktlinsen ausprobiert – oder ist geschweige denn jemals darauf angesprochen worden!

Ingo Rütten c Focus Blue Fotografie
© Focus Blue Fotografie

Nicht zuletzt die SILMO hat verdeutlicht, dass die Branche zwar vor einem bedeutenden Wandel steht, dass aber die Verschmelzung von traditionellem Handwerk und moderner Technologie neue Möglichkeiten eröffnet. Und mal nebenbei: Wir haben auch richtig schicke Brillenfassungen parat!

Ja, die Zeiten sind rauh, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber individualisierte, nachhaltige und technologisch fortschrittliche Produkte gepaart mit Ihrer Kompetenz in Sachen Augengesundheit und Handwerk, das hört sich nach einem Plan an, um diesen Herausforderungen entgegen zu treten!

Also, los geht’s,

Ihr Ingo Rütten

 

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