Migräne-geplagte Menschen leiden oft unter heftigen Kopfschmerzattacken; ein Drittel davon außerdem unter Sehstörungen aufgrund der Migräne-Aura. Eine Studie des Universitätsklinikums Magdeburg untersuchte jetzt die damit verbundenen Funktionsveränderungen im Gehirn.
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Die Sehstörungen, die bei einer Migräne auftreten können, reichen von flimmernden Blitzen bis zu kompletten Gesichtsfeldausfällen. Die dabei auftretenden Mechanismen im Gehirn und die entsprechenden Signaländerungen dort zu messen, gelang bisher nur selten – mittels Magnetresonanztomographie (MRT) – systematische Studien waren aufgrund der kurzlebigen Natur der Migräne-Aura ausgesprochen schwierig.
Messung an der Sehrinde
Die Wissenschaftler des Dänischen Kopfschmerzzentrums, der Neurologie der Universität Kopenhagen und der Universitätsaugenklinik Magdeburg haben nun eine neue Untersuchungsmethode versucht und ihre Ergebnisse veröffentlicht: Mittels der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) konnten sie bei fünf Probanden verschiedene Funktionsveränderungen im Gehirn feststellen, je nach Aura-Symptom.
Die „Antworten“ der Sehrinde unterschieden sich voneinander: Während bei Gesichtsfeldausfällen „erniedrigte Antworten“ kamen, ergaben Lichtblitze und Flimmern „vergrößerte Antworten“. Bei Symptomen in beiden Gesichtsfeldhälften zeigten auch beide Hirnhälften veränderte Aktivitäten in der Sehrinde.
„Somit zeigten die Arbeitsgruppen dieses Kooperationsprojektes, dass unterschiedliche Aura-Symptome mit unterschiedlichen Antworten der Sehrinde zusammenhängen. Diese Studie stellt damit einen wichtigen Schritt zu einem besseren Verständnis der Migräne-Aura dar, mit möglichen Konsequenzen für eine effektive Behandlung“, berichten dazu die Ophthalmologischen Nachrichten.