Kommentar
Schwarzer Montag – opti 2021 abgesagt!
von Dr. Jürgen Bräunlein, Artikel aus dem Archiv
(Bild: Dagmar Schwall)
Zu erwarten war es und doch ein Schock, ein schwarzer Montag gestern nicht nur für die deutsche Augenoptik. Die Mido, ein zweites Mal verschoben, vom Februar in den Juni, die opti, geplant für Januar, nun komplett gecancelt. Dabei haben die Veranstalter, die Gesellschaft für Handwerksmesse (GHM) und das opti-Team so wacker gekämpft.
Mit einem ordentlichen Hygienekonzept und viel Überzeugungsarbeit hatte man vor einer guten Woche noch gut 250 Aussteller aus 24 Ländern mit im Boot. Zu wenig angesichts der Drohung stetig steigender Infektionsraten in den Herbst und Winter hinein und zunehmender Stornierungen. Mit der Absage kam man nun einer behördlichen Anordnung zuvor, die doch, wie man vor Kurzem noch behauptete, das einzige gewesen wäre, was die Messe noch hätte ausbremsen können.
Einen Plan B hatte man nie
„Keine virtuelle Messe der Welt kann Emotionen downloaden“, argumentierte opti-Projektleiterin Bettina Reiter im eyebizz-Interview. Stimmt schon, das Geschäft mit und das Erleben von gutem Sehen fordert so vieles ein, was sich digital nicht abbilden lässt. Doch hilft alles nichts: Wenn das Zusammentreffen von Tausenden von Menschen in geschlossenen Räumen auf absehbarer Zeit schwer vorstellbar bleibt, wird sich auch die für den Branchenumsatz so wichtige Messewelt für die Augenoptik ändern müssen.
Und wir mit. Sei es, dass wir auf kleinere, lokale Formate ausweichen, wie es die Silmo gerade versucht hat, sei es, dass man Messen vor Ort mit virtuellen Elementen, Live-Streams und Social-Media-Aktivitäten verbindet. Mit einem solchen hybriden Ansatz holt man vielleicht sogar jene ab, die bislang Messebesuche scheuten.
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