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eyebuzz Award 2022

The winner is Wallenfels Eyewear

Als Oliver Frank im August erfuhr, dass sein Start-up Wallenfels Eyewear den eyebuzz Award 2022 erhält, ließen er und sein Team gleich die Sektkorken knallen. Zur Silmo in Paris wurde der Preis plus Urkunde offiziell überreicht.

Wallenfels Eyewear 3D-Druck-Brillen
Wallenfels-Modell Yak Saphirblau

Von der Silmo unter Präsident Eric Lenoir und dem Fachmagazin eyebizz zum dritten Mal ausgelobt, hat der eyebuzz Award das Ziel, ein innovatives Start-up der Branche zu fördern und zum weiteren Erfolg zu führen. Bei den ersten Gewinnern, Kerl Eyewear (2019) und Herzblut Eyewear (2021), hat das bereits geklappt. Beide Labels haben seitdem ordentlich zugelegt.

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Die verblüffend leichten Modelle des Münchner Labels Wallenfels werden im 3D-Verfahren gedruckt und lassen sich dank einer speziell entwickelten „Augmented Reality“-3D-App mit automatischer Vermessung präzise dem Gesicht anpassen. Durch die Einstellungs-Parameter in der App sind derzeit über 4.000 Designs erhältlich.

Wallenfels Eyewear 3D-Druck Sonnenbrille
Sonnenbrille vonWallenfels Eyewear

Der Endkunde kann die App kostenlos auf seinem Smartphone installieren und zuhause sein Brillenmodell auswählen und modifizieren. Danach erhält er einen QR-Code, mit dem er zum Augenoptiker geht, der die gespeicherte Konfiguration in seinem iPad öffnet und die Einstellungen überprüft. Die App, so Oliver Frank, bleibe Hilfsmittel, die Bestellung der Brille fände ausschließlich beim Augenoptiker statt, der die Fachexpertise beisteuert.

Smartes Konzept überzeugte

Die Jury war von dem smarten Konzept beeindruckt, das eine abfallfreie Herstellung mit weiterführenden Ideen von Nachhaltigkeit verknüpft. Für die Fassungen verwendet Wallenfels biokompatibles, aus Rizinusöl gewonnenes Polyamid. Alle Modelle sind nach bedrohten Tier- und Pflanzenarten benannt: Pongo, Yak, Panda. Das hat einen wichtigen Hintergrund: Oliver Frank und sein fünfköpfiges Team unterstützen die Artenschutz-Organisation Pro Wildlife mit einem Teil des Verkaufserlöses.

Wallenfels Eyewear Augmented App
Präzise Vermessung mit der Augmented Reality 3D App von Wallenfels Eyewear

Mit Wallenfels Eyewear gewinnt ein Branchen-Quereinsteiger den eyebuzz 2022. Der 49-jährige Gründer ist ausgebildeter Grafikdesigner, arbeitete beim Fernsehsender Premiere und beschäftigte sich acht Jahren lang mit 3D-Druck, bevor er mit Wallenfels den Sprung ins Brillen-Business wagte. Mit dem eyebuzz Award verbunden war der kostenfreie Stand auf der Silmo und die damit einhergehende Medienpräsenz. eyebizz wird Wallenfels Eyewear in den nächsten Monaten mit weiteren Marketing-Maßnahmen unterstützen.

Das Team um Geschäftsführer Oliver Frank will die App weiter verbessern. In Vorbereitung ist ein Style Advisor, der anhand der Gesichtsform Designs empfiehlt. Übrigens: Am letzten Tag der Messe hatte Oliver Frank noch eine folgenreiche Begegnung. Eine Augenoptikerin aus Kalifornien besuchte seinen Stand und war restlos von seinem Brillenkonzept begeistert. Ergebnis: Jetzt hat Wallenfels einen Kooperationspartner in „Newport Beach, California“.

/// JUEB

 


 

Wallenfels: „Großartig, jetzt schon international präsent sein zu können!“

Interview mit Oliver Frank, Geschäftsführer von Wallenfels Eyewear und Gewinner des eyebuzz Award 2022

eyebuzz Verleihung Silmo 2022 Wallenfels
Glücklicher eyebuzz-Award-Gewinner Oliver Frank von Wallenfels Eywear, zwischen Jürgen Bräunlein und Dagmar Schwall, beide eyebizz

eyebizz: Herr Frank, wie kamen Sie zum 3D-Druck?

Oliver Frank: Vor fast zehn Jahren sah ich im Fernsehen einen faszinierenden Bericht über ein Unternehmen in Japan, das Miniaturfiguren in 3D-Druck herstellt. Als ich herausfand, dass in Europa so etwas noch kaum jemand anbietet, sah ich meine Chance, in diesem Bereich tätig zu werden. Früher habe ich als Grafikdesigner monatelang an einem kleinen Clip gearbeitet, der dann nur einmal im Fernsehen gezeigt wurde. Beim 3D-Druck arbeite ich zwar ähnlich und konstruiere am Rechner, aber dann habe ich etwas Physisches in der Hand. Auch das hat mich fasziniert.

Wie kamen Sie auf die Idee, das 3D-Druck-Verfahren auf Brillen anzuwenden?

Mit der 3D-Druck-Firma „youlittle“, die ich gründete, produzierten wir u.a. Figuren und Architekturmodelle, also Dinge, die man höchstens ins Regal stellt, aber nicht wirklich benutzt. Eine Brille jedoch ist ein Accessoire im Fashionbereich und wird über einen längeren Zeitraum getragen. Das Produkt hat mich auch interessiert, weil ich selbst sehr kurzsichtig bin, -5 Dioptrien ungefähr, seit ich zwölf bin.

Natürlich musste ich mir im Vorfeld viel Wissen aneignen: Was ist ein Inklinationswinkel? Was eine Facette? Was eine Basiskurve? Und ich habe sehr viele Prototypen gebaut, bis ich zufrieden war.

Welche Rolle spielt der Augenoptiker bei Wallenfels Eyewear?

Die allerwichtigste. Denn er verkauft am Ende unsere Brillen. Wir vertrauen auf die Beratung und den Service, den nur Augenoptiker den Kunden geben können. Deshalb gibt es bei uns auch weder eine Online-Bestellmöglichkeit noch Online-Shop. Mit unserer App lässt sich zwar das Gesicht abmessen, mit all den Werten und Größen, aber das ist nur ein Hilfsmittel. Der Augenoptiker wird nicht ersetzt.

Mit wie vielen Augenoptiker*innen arbeiten Sie aktuell zusammen?

In Deutschland sind es derzeit 35, wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres auf 50 kommen.

Was hat Ihnen die Silmo gebracht?

Ich war zum ersten Mal hier. Die Silmo fühlte sich internationaler an als die opti. Zu meinem Stand in Paris kamen Augenoptiker aus aller Welt: aus Polen, Algerien, Mexiko, Guatemala, sogar aus Saudi-Arabien. Es war großartig für mich, dass ich dank des eyebuzz Awards so schnell schon auf internationalem Parkett präsent sein konnte!

Wie kamen Sie eigentlich auf den Namen Wallenfels?

Wallenfels ist der Mädchenname meiner Mutter. Mein Großvater hieß so. Den Namen fand ich schon immer schön, und dachte, den muss ich mal beruflich nutzen.

/// Die Fragen stellte Jürgen Bräunlein.

 

Bilder: Wallenfels, Jueb

 


 

Kein Preis, doch Aufmerksamkeit gewonnen

Auch Beate Leinz (Leinz Contemporary Eyewear Berlin) und Petra Eckhart-Köstler (Planet Pop by P5 Consulting) waren für den eyebuzz Award nominiert und in der engeren Auswahl.

Planet Pop P5 Petra Eckhardt-Koestler Silmo 2022
Petra Eckhardt-Koestler

Petra Eckhart-Köstler ging mit einer charmanten Kollektion nachhaltig produzierter Kinderbrillen ins Rennen, Beate Leinz verknüpft in ihren kühn-raffinierten, doch stets tragbaren Entwürfen traditionelles italienisches Brillenhandwerk mit 3D-Druck-Technologie.

Leinz Eyewear Beate Leinz Silmo 2022
Beate Leinz

Auch wenn beide leer ausgingen, verbuchten sie ihre Teilnahme an der Silmo als Erfolg. Die Nominierung für den eyebuzz Award bescherte ihnen zusätzliche Aufmerksamkeit.

 

Bilder: Leinz und Eckhard-Köstler


 

Artikel aus der eyebizz 6.2022 (Oktober/November)

 

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