Es hört sich nach Science Fiction an, und mancher Kontaktlinsen-Träger dürfte ein mulmiges Gefühl bekommen, dass tatsächlich ein Roboter das Einsetzen und Herausnehmen der Linsen übernehmen soll. Doch Erfinder Craig Hershoff aus Florida möchte Betroffenen helfen, die aus verschiedenen Gründen ihre Kontaktlinsen nicht selber einsetzen können.
Das Medien-Echo in den USA war enorm, zahlreiche Interviewer befragten den 68-Jährigen zum sprachaktivierten Roboter. Hershoff selbst trägt nach drei Hornhauttransplantationen seit Jahren Sklerallinsen, seit bei dem Gründer von cliaraeyes.com 2000 Fuchs-Endotheldystrophie diagnostiziert wurde. Die Befürchtung, mit zunehmendem Alter seine Kontaktlinsen nicht mehr selber einsetzen zu können und auch niemanden zur Hilfe zu haben, veranlassten den Witwer zu seiner Erfindung: den Cliara-Linsenroboter (Contact Lens Insertion and Removal Apparatus), der nächsten Generation eines manuellen Kontaktlinsenentfernungswerkzeugs namens Chio, das Hershoff vor Jahren erfunden hat. Der neue Roboter verwendet Saugnäpfe, um die genaue Kraft zu messen, die zum Einsetzen und Herausnehmen der Kontaktlinsen erforderlich ist.
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Kontaktlinsen-Einsatz mal anders
„Das Einzigartige und Besondere an diesem Gerät ist, dass eine Kamera angebracht ist, so dass man sehen kann, wo die Linse hinkommt und wie sie genau platziert wird“, so Hershoff gegenüber CNN. „Jegliche Art von Angst oder Nervosität ist verschwunden, weil Sie das Gerät steuern, und es ist extrem sanft und sicher.“ Dennoch sollte der Anwender einen Optiker konsultieren, um sicherzustellen, dass das Gerät passt.
Bei der Anwendung schaue der Kontaktlinsen-Träger gerade nach unten, und wenn die Einführung in das rechte Auge erfolgt, wird das linke Auge auf einen Videobildschirm fokussiert. Das linke Auge sieht ein Echtzeit-Video des Einsetzens der Kontaktlinse in das rechte Auge, so dass der Benutzer die Bewegung der Linse jederzeit verfolgen könne. Dann befiehlt der Benutzer dem Gerät, zum Auge zu gehen, und sehr empfindliche Kraftsensoren erkennen einen Kontakt und stoppten die Bewegung des Geräts, während die Kontaktlinse eingeführt wird. Nach dem Einsetzen zieht sich das Gerät nach unten zurück. So die Beschreibung des Erfinders.
„Ich denke, dies kann wirklich vielen Menschen helfen“, so Hershoff. „Jedem mit einem Tremor oder einer neurologischen Störung – oder jedem, der Angst davor hat, seine Augen zu berühren.“ Aktuell befinde sich der Cliara-Linsenroboter in der klinischen Erprobung und könnte im kommenden Jahr nach Genehmigung der US Food and Drug Administration für den kommerziellen Einsatz bereit sein.