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Peer-Review-Paper des CORE

Studie widerlegt hartnäckige Kontaktlinsen-Mythen

Ein neues Peer-Review-Paper des Centre for Ocular Research & Education (CORE), Waterloo, Ontario/Kanada, untersuchte hartnäckige Ansichten über Kontaktlinsen auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse. Neun der zehn in der Studie erwähnten Mythen konnten laut der Autoren nachweislich widerlegt werden.

Kontaktlinsen
Bild: Pixabay / Gedesby1989

Die Autoren der Studie – Karen Walsh, Lyndon Jones und Kurt Moody – teilten die zehn wichtigsten aktuellen Mythen über die Anpassung von weichen Kontaktlinsen in drei große Kategorien ein – Kontaktlinsen und Pflegesysteme, Träger bezogene Bedenken und Geschäfts-orientierte Hindernisse – und überprüften sie dann jeweils mit klaren, evidenzbasierten Daten und praktischen Anleitungen.

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„1992 untersuchte Nathan Efron eine Reihe gängiger Mythen und Unwahrheiten rund um die Anpassung und das Tragen von Kontaktlinsen. Es ist bemerkenswert, dass drei Jahrzehnte später mehr als die Hälfte der aktuellen Irrtümer, die wir festgestellt haben, auch in diesen ursprünglichen Papieren bestätigt wurden. Obwohl es in dieser Zeit außerordentliche technologische und klinische Fortschritte gegeben hat, hat es sich als schwieriger erwiesen, einige seit langem vertretene falsche Ansichten und etablierte Praktiken abzuschütteln“, so Lyndon Jones, Direktor des CORE.

Zu den 10 in der Studie untersuchten Kontaktlinsen-Mythen gehören:

  • Die Erhöhung der Sauerstoffdurchlässigkeit verbessert den Tragekomfort der Linsen.
  • Hydrogele sollten nicht mehr angepasst werden.
  • Träger werden erfolgreicher sein, wenn sie Kontaktlinsen-Materialien tragen, die geringe Ablagerungen aufweisen.
  • Wenn ein Linsenträger über Unbehagen berichtet, ist die erste – und am besten geeignete – Option, die Linse zu wechseln.
  • Kleine Kinder sind mit Kontaktlinsen weniger erfolgreich.
  • Die multifokale Anpassung ist nicht erfolgreich.
  • Die mangelnde Compliance des Trägers kann das Tragen von Kontaktlinsen einfach zu riskant machen.
  • Linsenträger mit geringem Astigmatismus kommen mit sphärischen Linsen gut zurecht.
  • Die Konzentration auf das Wachstum meines Kontaktlinsen-Geschäfts ist zu zeitaufwändig.
  • Mein Kontaktlinsen-Geschäft wird nicht wachsen, weil genauso viele Träger, denen ich Linsen anpasse, am Ende wieder aussteigen.

Fazit zu den Kontaktlinsen-Mythen

Neun der zehn Überzeugungen konnten laut der Autoren nachweislich widerlegt werden. Dies eröffne die Möglichkeit, Kindern bis hin zu Senioren Kontaktlinsen zu empfehlen und erfolgreich anzupassen, und zwar unter Verwendung aller weichen Kontaktlinsen-Materialien und Austauschhäufigkeiten.

Auch wenn die verbleibende Überzeugung, dass Non-Compliance zu einem erhöhten Risiko von Komplikationen führt, nach wie vor zutreffe, so die Autoren, so zeige die Evidenzbasis ihrer Meinung nach doch viele Faktoren auf, die veränderbar sind und in der Hand der Anpasser*innen liege, um dieses Risiko zu mindern. Dazu gehörten geeignete Kontaktlinsen-Empfehlungen (z. B. Tageslinsen) und die Aufklärung der Linsenträger, um eine gute Trage- und Pflegetreue zu fördern.

 

Studie: Walsh K, Jones L, Moody K. Addressing common myths and misconceptions in soft contact lens practice, Clinical and Experimental Optometry. 2021. DOI: 10.1080/08164622.2021.2003693

Die Arbeit wurde durch einen Bildungszuschuss von Johnson & Johnson Vision an das Centre for Ocular Research & Education (CORE) der Universität Waterloo unterstützt.

 

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