Liebe Leserinnen und Leser,
in solchen Momenten war sein Großvater von einer, wie es ihm schon als Kind vorkam, fast trotzigen Uneinsichtigkeit. Mit der Landkarte in der Hand schritt er den Parkplatz ab. Ging um die Autos herum, zehn Schritte nach links, drei nach vorne, drehte den Kompass und blieb schließlich stehen und verkündete verbittert: „Genau hier war es! Hier, wo ich jetzt stehe, war die Wirtsstube!“
Die Zeiten ändern sich. Der Großvater nutzt bei seinen ausgiebigen Wanderungen völlig veraltete Karten. So kann es ja nichts mit der Brotzeit werden! Kindheit auf dem Gelände einer riesigen Psychiatrie, Sohn eines Psychiaters, Enkel einer Schauspielerin: Joachim Meyerhoff hat eine bewegte Kindheit hinter sich.
Als Romanautor und Erzähler seiner Münchener Zeit, als er sich als junger Mann in der Schauspielschule regelmäßig völlig frustriert in die Obhut seiner liebevollen Großeltern zurückzieht, erinnert er sich auch an die obige Parkplatzszene (Buchtipp: „Diese entsetzliche Lücke“, J. Meyerhoff).
Manchmal verliert der Mensch seine Orientierung. Gut, wenn er dann – wie Meyerhoff – jemanden an seiner Seite hat, der trotz widriger Umstände den nagenden Hunger schließlich doch zu stillen weiß.
Gerade die Frischlinge in unserer Branche brauchen Austausch mit Älteren, mit Ihresgleichen oder am besten mit Mentoren, aber solchen, die den Weg finden und nicht mit veralteten Landkarten herumirren. Ein Aalener Glashersteller hat derzeit zwölf Stipendiaten unter seine Fittiche genommen, die er in Kooperation mit eyebizz drei Wochen für einen Neuanfang in der Branche mit den neuesten Methoden coacht. Da wird geschwitzt, gelacht und sogar geweint.
„Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft. Es kommt auf das Material an.“
Marie von Ebner-Eschenbach, Österreichische Schriftstellerin
Mitte Oktober trafen wir uns in einer Gütersloher Manufaktur, um uns mit drei weiteren Experten darüber auszutauschen, wo Chancen in der Augenoptik liegen. Mit Design-Koryphäe Markus Temming von Markus T, Lara Tilleke, Chefin von „Brillenliebe“ in Bielefeld, und dem Glasexperten Christian Tilleke beleuchteten die Youngsters verschiedene Szenarien.
Über anderthalb Stunden dauerte die Diskussion. Es wurde Mut gemacht, im Haifischbecken Augenoptik mitzuschwimmen. Am Rande fragte jemand: Warum stellt der ZVA Neugründern eigentlich keine Mentoren zur Seite?
eyebizz jedenfalls wird eine solche Partnerbörse zur Verfügung stellen. Coachee sucht Mentor und umgekehrt! Nur Mut, ich freue mich auf Ihre Meldungen unter hoeckmann@eyebizz.de! Wollen Sie sich als Mentor zur Verfügung stellen?
Ans Herz legen möchte ich den Newcomern auch unsere Runde auf dem opti-Forum: eyebizz-Redakteur Dr. Jürgen Bräunlein diskutiert mit erfolgreichen Start-up-Unternehmern, wie sie es geschafft haben. Wir sehen uns dazu am Freitag, den 10. Januar 2020, um 13.25 Uhr in München!
Neugierig reagierten die Stipendiaten auch auf unser erfolgreiches Seminar, das alle Altersklassen fit macht, um ihre Präsenz online in die Pole-Position zu bringen: gegen jede Digital-Lücke! Am 21. und 22. März heißt es zum dritten Mal im Düsseldorfer Hafen: Digital Drill! Die Plätze sind begrenzt, also schnell unter service@eyebizz.de anmelden!
Mind the Gap!
Herzlichst, Ihre Christine Höckmann