Lingelbachs Scheune – Einladung zum Sommerfest am 16. Juni 2018 ab 18 Uhr
von Redaktion,
Die Sammlung „Optische Phänomene in Lingelbachs Scheune“ in Leinroden ist inzwischen weltbekannt. Das hindert die Initiatoren um Prof. Bernd Lingelbach freilich nicht daran, sie laufend zu erweitern. Anlässlich des diesjährigen Sommerfests am Samstag, dem 16. Juni ab 18 Uhr wird Prof. Lingelbach über größere und kleinere Neuerungen berichten.
Drei Beispiele vorab:
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Ein begehbares, von unten beleuchtetes 3D-Moiré-Muster liegt in einem ansonsten total dunklen Raum. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, hindurchzulaufen.
Noch „schlimmer“ kann die Erfahrung in einem begehbaren Kaleidoskop sein. Bei diesem Spiegelraum sind die Seiten, die Decke und der Fußboden verspiegelt. Besucher scheinen in einem nach allen Richtungen unendlichen Raum zu schweben.
Objekte von Kokichi Sugihara: Im Spiegel scheinen andere Objekte zu liegen als davor, zum Beispiel wird aus einem Quadrat vor dem Spiegel ein Kreis im Spiegelbild. Aber es sind auch wesentlich komplexere Objekte dabei.
Nick Wade, emeritierter Professor für Psychologie aus dem schottischen Dundee, ein weltweit geschätzter Experte für die Geschichte der Optik und der visuellen Wahrnehmung, wird in seinem Vortrag „Das Alter der optischen Illusionen“ an vielen Beispielen zeigen, dass heute bekannte optische Phänomene schon vor etlichen Jahrhunderten bekannt waren und in der Kunst umgesetzt wurden. Auch Effekte, die gewöhnlich mit dem Namen eines „Erfinders“ verbunden sind, z. B. die „Rubin‘sche Vase“ (Vase oder Gesichter, Edgar Rubin, 1915), wurden häufig schon vorher in Kunstwerken verwendet. Nick Wade wird viele „neue“ Illusionen zeigen, deren Geschichte er über Jahrhunderte (und noch länger) zurückverfolgt hat.
„Aus?“ ist der Titel des Festvortrags nach dem Abendessen. Dr. Gernot Jendrusch vom Institut für Sportwissenschaften in Bochum, wird, unterstützt von Bernd Lingelbach, auf Besonderheiten beim Sehen im Sport eingehen. Denn in diesem Bereich sind manche Regeln so gestaltet, dass im Grunde niemand in der Lage ist, genau zu beurteilen, ob sie eingehalten werden oder nicht. Dazu gehört natürlich das „Aus“, ganz besonders bei Ballsportarten wie dem Tennis: Die Bälle treffen beim Aufschlag mit einer so hohen Geschwindigkeit auf, dass sie am Boden flach werden und dann vielleicht doch die Linie berührt haben, obwohl es mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist. „In“ oder „out“ ist erst mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera zu entscheiden. Auch beim Fußball sind diese Probleme bekannt, weil extreme Ballgeschwindigkeiten erreicht werden. Damit Sommerfestbesucher selbst testen können, ob sie bei Wurf- oder Schussgeschwindigkeiten so schnell wie die Profis sind, wird Gernot Jendrusch eine Radar-Pistole mitbringen.
Neben vielen weiteren Beispielen für „Besonderheiten beim Sehen im Sport“ wird es wie üblich gut und reichlich zu essen und zu trinken geben. Zu späterer Stunde wird die Band Sannah & friends für einen stimmungsvollen Ausklang des Abends sorgen.