Starker Lauf bei der Mido: 35.000 Besucher, davon 80 % aus Europa, kamen zur internationalen Brillenmesse vom 4. bis 6. Februar nach Mailand, 60 % mehr als 2022. Gut 1.000 Aussteller präsentierten Produkte und Dienstleistungen in sechs Pavillons, im Jahr zuvor waren es fünf. eyebizz war vor Ort und sprach mit Mido-Präsident Giovanni Vitaloni.
Gute Stimmung, relaxte Besucher, zufriedene Geschäfte. Die diesjährige Mido funktionierte bestens. Auch der Anteil der italienischen Besucher stieg gegenüber 2022 an (um 53 %). Teil der Messe waren eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sich speziell an Augenoptiker richteten.
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Der Schwerpunkt lag – ähnlich wie bei der opti – auf Nachhaltigkeit, mit Auszeichnungen wie etwa dem CSE („Certified Sustainable Eyewear“) Award für Unternehmen, die sich am aktivsten für Nachhaltigkeit einsetzen. Unter den Preisträgern in diesem Jahr: Neubau Eyewear aus Österreich.
Meeting Points und futuristische Deko
Beeindruckend war erneut die Gestaltung der Meeting-Points in den sechs Pavillons. Großzügige Sitzmöglichkeiten, offene Bars, große Spiegel an den Decken, futuristische Dekorationen, die an Bühnenbilder erinnern. Für Glamour sorgten Persönlichkeiten aus der Unterhaltungswelt wie der Sänger Dargen D’Amico und die Influencerin Dasha Kina.
Nicht alle Glashersteller, die auf der opti fehlten, kamen nach Mailand. Rodenstock hatte eine abgeschlossene Box als Treffpunkt, aber keinen richtigen Messestand, während Zeiss sehr präsent war, und EssilorLuxottica mit Heimvorteil auftrumpfte und einem neuen Produkt. Norbert Gorny, Co-Chief Operating Officer, und Alexander Mohr, General Manager Essilor Germany, stellten der Fachpresse die Einführung einer „bahnbrechenden Gleitsichtglas-Innovation“ vor (mehr dazu in eyebizz 3.2023).
Lebendige Lab Academy
Ein wunderbares Areal mit spürbarer Energie war der Bereich der Lab Academy: Zwei lange Reihen mit gleich großen, schmalen Ständen, die einander gegenüberlagen. Hier präsentierten kleine Labels und Newcomer ihre Brillen, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen. Lange Tische zwischen den Reihen ermöglichten zudem lässige Kommunikation zwischen Besuchern und Ausstellern.
In diesem Jahr nutzten auch manche etablierten Labels diese nicht so kostenintensive Möglichkeit, an der Mido teilzunehmen. Sie könnten, so jedenfalls die Hoffnung von Präsident Giovanni Vitaloni, im nächsten Jahr mit einem größeren Stand zurückkommen. Die Mido 2024 findet vom 3. bis 5. Februar statt.
Mido: „Wir haben ein globales Profil“
Giovanni Vitaloni, Präsident der Mido im Gespräch
Kaum jemand war auf der diesjährigen Mido so gefragt wie ihr Präsident Giovanni Vitaloni. Die Journalisten (rund 250 waren akkreditiert) rannten ihm förmlich die Bude ein, doch er kam allen Interview-Anfragen stoisch nach. Bis 2026, so erklärte er, werde die Messe jährlich in den ersten Februartagen stattfinden.
Dieser Zeitpunkt sei für Unternehmen und Einkäufer gleichermaßen von strategischer Bedeutung, um einen frühen Blick auf neue Kollektionen zu werfen, damit sich die Investitionen im ersten Quartal des Jahres auszahlten.
Im Interview mit eyebizz zeigte er sich sichtlich erfreut über die positive Resonanz auf die gerade zu Ende gegangene Messe auf der Rho Fiera in Mailand und betonte, dass er und sein Team drei Jahre lang darauf hingearbeitet hätten: „2022 kamen wir zwar als Messe zurück, aber es war spät in der Saison. Mit der Mido 2023 haben wir wieder zu unserem eigenem Februar-Rhythmus gefunden.“
Fachmessen hält er nach wie vor für unverzichtbar: „Wenn es darum geht, neue Kunden und Lieferanten zu finden, neue Projekte und Produkte zu präsentieren und dabei ein großes Publikum zu finden, dann ist eine solche Messe immer noch die allerbeste Möglichkeit dafür. Es gibt keine attraktivere Option, tausend Menschen an einem Ort zu treffen.“
Vor allem für asiatische Aussteller war es, so der Präsident, ein enormes Bedürfnis nach Mailand auf die Messe zu kommen. Es war für sie ein Restart nach jahrelanger Reiseabstinenz. 207 waren da.
Auf die Frage, was die Mido von der Silmo und der opti unterscheidet, nennt er „die internationale Ausrichtung“ und sagt: „Wir haben ein globales Profil.“ Giovanni Vitaloni verweist aber auch auf die große Bedeutung des deutschen Augenoptik-Marktes für Italien.