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opti-Thema

Myopie-Management: Ein zukünftiger Standard

Wer im Januar auf der opti durch die Halle C3 streifte, kam unweigerlich an einem Platz vorbei, an dem es sich immer wieder staute. Der Myopia Hub powered by Hoya zog viele Interessierte an. Ein starkes Zeichen, dass das Thema Myopie-Management in unseren Breitengraden endgültig angekommen ist. Marcel Zischler war vor Ort.

Myopie Hub opti 2023: Philipp Hessler
Dr. Philipp Hessler ist Optometrist und Vertretungsprofessor an der EAH Jena und Experte für Myopie-Management

Pascal Blaser von Hoya Lens Deutschland und Medical Affairs Manager, Myopia DACH & Global PA, war begeistert: „Wir sind sehr froh, dass wir in diesem Jahr gemeinsam mit der Gesellschaft für Handwerksmessen den opti Myopia Hub powered by Hoya gestalten konnten. Es war echter Anziehungspunkt für die Teilnehmer der Messe. Das lag sowohl an dem wichtigen Thema, aber auch an den spannenden Experten-Vorträgen. Myopie und Myopie-Management begegnen den Augenoptikern in ihrem beruflichen Alltag immer mehr. Wir haben gemerkt, dass der Drang der Besucherinnen und Besucher nach Wissenstransfer sehr hoch war, und können von einem vollen Erfolg sprechen.“

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Lob für die kurzfristige Umsetzung

Der ebenfalls als Referent auftretende Robert Mergenthal, Inhaber von Sehenswert – Kontaktlinsen und Brillen GmbH in Göttingen und Gründer von neyece, war positiv überrascht, dass die Idee vom Myopia Hub so kurzfristig umgesetzt werden konnte: „Eine Fachmesse sollte kurze und interessante Fortbildungs-Möglichkeiten bieten. Genau das glückte hier.“

Michael Bettzüge von Augenoptik Bettzüge GmbH in Erfurt war einer der Teilnehmer, der sich von den acht verschiedenen Vorträgen inspirieren ließ. Einerseits war ihm ein Update zur Myopie wichtig, andererseits begeisterte ihn das knackige Format. Auf die Frage, ob er sich weitere Events wie den Myopia Hub vorstellen könnte, meinte er: „Unbedingt! Es wäre aber auch eine richtige Tagung interessant.“ Auch Robert Mergenthal könnte sich das Thema in einem größeren Rahmen vorstellen.

Myopie Hub opti 2023: Robert Mergentahl und David Gerlach
How to become a myopia manager? Die Augenoptiker Robert Mergenthal und David Gerlach (von links), beide Gründer von neyece – Nachhaltig gut sehen, beantworteten das auf dem opti Myopia Hub in München

Pascal Blaser sieht großen Informationsbedarf: „Wir haben gemerkt, dass sich viele Augenoptiker mit den Themen noch nicht intensiv beschäftigt haben. Dies hat uns gezeigt, dass wir die Schnittstellen zwischen Augenoptik und Augenärzten weiter ausbauen müssen.“ Die opti sollte aus seiner Sicht nicht nur eine Verkaufsmesse sein, sondern Augenoptiker auch mit Know-how und Weiterbildungs-Angeboten unterstützen.

Myopie-Management: Immer mehr Anbieter

Das Bewusstsein für das Thema ist seit dem Launch von Miyosmart durch Hoya vor zwei Jahren in der Branche deutlich gestiegen. Andere Glashersteller (z.B. Visall und Essilor) haben nachgezogen. Auch Zeiss und Rodenstock stehen in den Startlöchern. Zahlreiche Kontaktlinsen-Hersteller (Safilens, CooperVision, Mark Ennovy, Wöhlk, Hecht, Menicon) sind schon seit längerem mit ihren Produkten und Lösungs-Ansätzen gut unterwegs. Auch hier sind weitere Konzepte in der Pipeline.

Die Brille wird die Standardversorgung bei Kindern bleiben, die Kontaktlinse eine ideale Alternative oder Ergänzung dazu. Davon ist auch Bettzüge überzeugt: „Für uns ist Myopie-Management das Zukunftsthema! Hier kann man für die Augengesundheit der jungen Generation sorgen.“ Mergenthal wünscht sich mehr mediale Präsenz: „Die progressive Myopie und die Probleme, die dann auf die Bevölkerung zukommen, müssen mehr publik gemacht werden. Daran sollten auch die Berufsverbände arbeiten.“

Take home messages

Die Augenoptik und Ophthalmologie benötigen eine gemeinsame Strategie, Endverbrauchern die Wichtigkeit des Themas näher zu bringen. Blaser: „Hier haben wir von der Industrie und als Augenoptiker für die Zukunft eine Verantwortung, seriös und evidenzbasiert mit den Kindern und deren Eltern zu kommunizieren und zu versorgen. Das Biometer zur Messung der Augenlänge wird sicherlich in Zukunft zum Standard-Equipment gehören, so wie der Keratograph in der Kontaktlinsen-Versorgung. Diese Geräte ermöglichen es, das Risiko und den Behandlungserfolg einfacher zu analysieren und kommunizieren“.

Robert Mergenthal und sein Geschäftspartner David Gerlach haben mit ihrer Gründung neyece – Nachhaltig gutes Sehen GmbH die Zeichen der Zeit erkannt. Ihre Internetplattform rückt Myopie ins Zentrum: „Konsumenten erhalten hier fundierte, aber einfach formulierte Informationen zur Myopie und Vorschläge, an welchen Experten sie sich wenden können. Auch Augenoptiker können sich hier präsentieren und so neue Kunden gewinnen“.

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Marcel Zischler ist Inhaber der Agentur für Marketing, Training und Consulting „Zischler Visionplus“ in Luzern (Schweiz) und Autor für Betriebswirtschafts-, Kommunikations- und Führungsthemen und ausgewiesener Kenner der Kontaktlinsenbranche.

 

Artikel aus der eyebizz 2.2023 (Februar/März)

 

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