28.430 (27.500, 2017) nationale und internationale Besucher, 668 (557) Aussteller aus 40 Ländern, über 174 Millionen Ordergeschäft für das erste Quartal – die opti 2018 krönt mit diesem Triple ihren bisher größten Auftritt.
Die Messeveranstalter freuen sich zudem über gleichbleibend hohe Zustimmungswerte: 94% der Besucher und 92% der Aussteller vergaben Topnoten. Zudem sorgte die neue Halle B4 mit dem Futureshop, zahlreichen Herstellern aus den Bereichen Rohstoffe, Maschinen und Zulieferer sowie den internationalen Pavillons für zusätzliche Angebote.
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„Die opti 2018 war eine gelungene Generalprobe für das kommende Jahr. Die erstmalige Integration einer fünften Halle und die räumliche Zusammenführung der Independent Labels in den Hallen C1 und C2 waren ein kleiner Vorgeschmack auf das nächste Jahr, wenn die Messe mit den neuen zwei Hallen ein neues Kapitel aufschlägt“, bilanziert Dieter Dohr, CEO der GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen mbH).
Mit der neuen Fläche in der Halle B4 punktete die opti vor allem, was die Internationalisierung angeht: So fanden dort konzentriert die Länderpavillons aus Südkorea, Frankreich, China und Japan sowie der Futureshop ihren Platz. Das Fachpublikum erlebte 17% mehr Aussteller im Vergleich zum Vorjahr, Maschinenfirmen konnten ihre Technologien präsentieren, andere ihre Standflächen erweitern.
Gefragt nach den Gründen ihres Messebesuchs standen Suche nach Neuheiten, Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen und Weiterbildung ganz oben im Ranking der Augenoptiker. Um diese Ziele zu erreichen, gaben laut Veranstalter sechs von zehn Besuchern an, ausschließlich die opti zu besuchen.
Höhepunkte beim Thema Weiterbildung und Wissenstransfer waren neben den Vorträgen auf dem opti-Forum die täglichen Führungen im Futureshop durch Studierende der Hochschule Aalen.
Freudentränen und einen lauten Jubelschrei gab es beim spanischen Label Nina Nina Mûr. Sie sind die opti-Boxen-Newcomer 2018. Das Label aus Madrid erhielt für seine ausgefallenen Holzbrillen den begehrten Blogger Spectacle Award, der von Eyewear- und Fashionbloggern aus ganz Europa vergeben wurde. Rund 30 von ihnen kamen am Samstag zum zweiten Blogger Spectacle nach München und kürten ihren Favoriten der 16 opti-Boxen-Aussteller.
Sehr zufrieden mit dem Messeverlauf zeigten sich auch die opti-Partner aus Industrie und Berufsverband. Josef May, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Spectaris, sagt über die drei Messetage: „Die Stimmung unter unseren Kunden war extrem gut. Das Gros der Aussteller ist mit den Auftragseingängen sehr zufrieden.“
Ein positives Messefazit zog auch ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod: „Die opti konnte diesmal mit etwas mehr Platz durch die Halle B4 aufwarten. Man erlebte allerorts viel Bereitschaft, in Ausstattung, hochwertige Ware sowie Aus- und Fortbildung zu investieren.“
Die deutsche Konjunktur-Lokomotive rollt nach Experten-Prognosen auch 2018 rund. Demnach wird die Wirtschaft mehr als zwei Prozent wachsen, prognostizieren Konjunkturforscher und Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die deutsche Wirtschaft sei derzeit so gut aufgestellt wie seit vielen Jahren nicht mehr, betonten die Experten nahezu übereinstimmend. An der Spitze steht das Ifo-Institut, das sogar mit einem BIP-Wachstum von 2,6% rechnet. (Quelle: FOCUS Money)
Der augenoptische Markt 2017
Während der allgemeine Konjunkturmotor in Deutschland zurzeit brummt, sieht der Rückblick auf 2017 aus Sicht des ZVA nur verhalten positiv aus: Im Rahmen der ERFAlight-Statistik erhebt der Verband monatlich betriebswirtschaftliche Daten von rund 300 überwiegend mittelständisch strukturierten Augenoptikbetrieben. Aus diesen Daten ergibt sich für 2017 (ohne Dezember) kumuliert ein Umsatzplus von 1,1% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016. Der Brillenabsatz nahm allerdings um 1,2% ab.
Da sich die großen Filialunternehmen der augenoptischen Branche nicht an der ERFAlight-Statistik beteiligen, dürfen diese Zahlen nicht mit der Entwicklung der Gesamtbranche gleichgesetzt werden. Erfahrungsgemäß liegt deren durchschnittliche Umsatz- und Stückzahlenentwicklung höher, weshalb im Zuge des ZVA-Branchenberichts für das zurückliegende Jahr die Gesamtdurchschnittswerte nach oben korrigiert werden.
Bei einer Gesamtzahl von 11.800 augenoptischen Betrieben in Deutschland (Stand 2016) bildet die ERFAlight-Statistik nicht den kompletten Markt ab – in Anbetracht einer Umsatzstagnation von 2015 auf 2016 in diesem Segment ist das Plus von 1,1% jetzt jedoch zumindest ein positiver Indikator für die Gesamtbranche, interpretiert der ZVA. Seine offiziellen Zahlen werden im März vorliegen.
Potenziale
Während der ZVA-Präsident noch keine Prognose für das laufende Jahr abgab, legte die deutsche augenoptische Industrie für 2018 für den Inlandsmarkt ein Umsatzplus von erneut circa zwei, für das Exportgeschäft eines von rund drei Prozent vor. Die Voraussetzungen sind gut: In Deutschland tragen 42,3 Millionen Menschen eine Brille, 3,3 Millionen Kontaktlinsen. Gerade in der Altersklasse der 20- bis 29-Jährigen hat die Fehlsichtigkeit in den vergangenen sieben Jahren stark zugenommen (+ 23%).
Demnach besitzt die Branche allein schon aufgrund der demographischen Entwicklung ein enormes Potenzial. Hinzu kommt ein hohes Maß an ungedecktem Bedarf in der Bevölkerung. In Teilen sieht diese unzureichend, unternimmt aber nichts dagegen. Ferner besitzen 10,4 Millionen Fehlsichtige trotz der Gefahren durch schädliches UV-Licht noch immer keine Sonnenbrille.
Im modischen Fokus stehen auch die Sportbrillen, die für die verschiedenen Sportarten sowohl individuellen Augenschutz als auch Sehkomfort bieten. Noch verzichten 15,2 Millionen fehlsichtige Sporttreibende auf eine passende Sportbrille oder Kontaktlinsen. Weiter auf dem Vormarsch sind zudem spezielle Brillengläser für Autofahrer, die dank innovativer Veredelungen das Blendungsempfinden reduzieren und die Sicht bei widrigen Lichtverhältnissen verbessern. Außerdem gewinnen Multifokal-Kontaktlinsen für Menschen ab circa 45 Jahren immer mehr an Bedeutung.
Export zieht die augenoptische Industrie
Die deutsche augenoptische Industrie hat ihren Umsatz im Jahr 2017 um 2,8% auf 4,44 Milliarden Euro gesteigert. Der Inlandsumsatz wuchs dabei um 2,1% auf 2,25, der Auslandsumsatz um 3,5% auf 2,19 Milliarden Euro. 74% der Ausfuhren gingen in die europäischen Länder, 11% nach Nordamerika und 9% nach Asien. Die Exportquote der deutschen augenoptischen Industrie lag bei 49,3%. Ein Brexit-Schatten lag bereits über den Ausfuhren nach Großbritannien, die 4,8% gegenüber dem Vorjahr einbüßten.
opti Trend: Vielfalt siegt – mehr Mut zur Extravaganz
Die Brillenmode 2018 ist geprägt von feiner Vielfalt sowie Mut zur Extravaganz. Bei den Brillenfassungen gibt es nahezu alles an Variationen, von dezent bis provokant. Abwechslung lautet die Ansage für alle. Brillen trumpfen mit Doppelrahmen auf, rund trifft auf eckig, Mutige setzen sich ein Sechs- oder Achteck ins Gesicht. Der neue Trend zur Zweifachfassung fällt aus dem Rahmen. 2018 zählen zudem auffällige Brillengläser zu den Toptrends. Runde Gläser à la John Lennon kehren zurück. Anders als damals sind sie heute gefertigt aus hautverträglichem Edelstahl oder superleichtem Titan, mal glänzend, mal matt, in Silber, Gold, Schwarz oder auch farbig.
Je feiner die Fassung, desto edler die Wirkung – Hightech sei Dank. Außerdem wird nun der Evergreen Pilotenbrille ganzjährig getragen, nicht mehr nur als coole Sonnenbrille. Das Highlight sind leicht getönte Scheiben mit Farbverlauf.
Neben Mode- und Produkttrends stand die opti ganz im Zeichen der Digitalisierung. Alles was digital werden kann, wird digital. Es ist dabei nicht die Frage ob, sondern nur, wann. Mit der Herausforderung, dies so umzusetzen, dass es den größtmöglichen Nutzen für alle Beteiligten – insbesondere für alle Fehlsichtigen – stiftet, wird sich die Augenoptik in diesem Jahr intensiv beschäftigen.
Die nächste opti öffnet ihre Pforten vom 25. bis zum 27. Januar 2019 in den Hallen C1 bis C6 auf dem Messegelände in Riem.