Die positive Atmosphäre, die die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) nach der opti in den Vordergrund ihrer Kommunikation stellte, war an den drei Messetagen Ende Januar/ Anfang Februar gewiss an den meisten Stellen der vier Messehallen zu erleben. „Das fühlt sich endlich wieder nach Messe an“, meinte Bernadett Thomas von Markus T stellvertretend für die allermeisten Aussteller.
Nach dem „Comeback“ der opti im vergangenen Jahr scheint die Messe in München also einen weiteren Schritt nach vorne auf dem Erfolgsweg gemacht zu haben. Das sei „das Resultat einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem opti-Team, den Ausstellern und den Branchenvertretern, die über das gesamte letzte Jahr mit neuen Ideen vorangetrieben wurde“, teilte die GHM mit, die sich darüber freuen darf, dass „90 Prozent der Aussteller verkündeten, bei der opti 2026 wieder dabei sein zu wollen.“ Mit 330 Ausstellern aus 23 Ländern, darunter 190 Anmeldungen aus Deutschland, kam die opti an die Bestwerte aus der Vergangenheit zwar wieder nicht heran, jedoch trotzte sie damit der nur eine Woche später startenden – weitaus größeren – MIDO in Mailand. Die Bandbreite der Fassungshersteller, Anbieter von Kontaktlinsen und Brillengläsern, führenden Marken und unabhängigen Designern bis hin zu Consulting-Firmen, IT-Beratungen, Geräte- und Technologieherstellern sowie Ladenbauunternehmen reichte ohnehin aus, ein umfassendes und interessantes Programm auf die Beine zu stellen.
Dass einige Freiflächen gefüllt werden mussten und etliche Randzonen der Messehallen abgeklebt waren, statt mit verkauften Standflächen zu glänzen, war nicht relevant für die Beurteilung dieser opti. Bei den Besuchern schon gar nicht, bei der Vielzahl der Aussteller auch nicht. Außerdem: Viel Platz bietet auch Fläche für Experimente und neue Ideen. Selbst die Tatsache, dass die 21.105 gezählten Fachbesucherinnen und -besucher einen Rückgang im Vergleich zu 2024 darstellen, lässt Cathleen Kabashi, Head of opti, zwar aufhorchen, aber nicht am Konzept zweifeln: „Die opti bleibt auf Erfolgskurs! Nach der opti 2024 haben wir nochmal eins draufgelegt und das hat sich ausgezahlt.“
Gemeinschaftsfläche der Kontaktlinsenhersteller
Dass die unterschiedlichen Hubs zusammengefasst wurden, stieß auch auf eine gute Resonanz bei Besuchern wie Ausstellern. Auch die Gemeinschaftsfläche der Kontaktlinsenhersteller war sicher eine gute Sache. „Mich freut besonders, dass die Kontaktlinse aus einer anderen Perspektive gezeigt wurde und mit Tomorrow Vision und vielen Expertenvorträgen so richtig im Scheinwerferlicht glänzte. Es sind kreative Ideen wie diese, die die opti definitiv zu einer festen Größe für die Märkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und darüber hinaus macht, und sie als wichtigen Impulsgeber für Sortimentsstrategien sowie Jahresplanungen weiter etablieren“, resümierte Dieter Dohr, Vorsitzender der GHM-Geschäftsführung, als Veranstalter der opti.
Doch zur Wahrheit gehört auch, dass das Programm von Tomorrow Vision nicht immer in Form eines adäquaten Publikums honoriert wurde. Und selbst der Myopia-Hub, erst Recht der Sustainability Hub fielen zumindest manchmal dadurch auf, dass zu wenige Besucher den Vorträgen lauschen wollten. Vielleicht lag das aber auch an der Platzierung am Ende der Halle C3, die wenig dazu beitragen konnte, das Publikum in Massen anzulocken.
opti Next Generation Hub
Gespannt durfte man auch auf die Resonanz eines neuen Konzepts sein, das gleich nebenan unter dem Titel „opti Next Generation Hub“ über die Bühne ging. In enger Zusammenarbeit mit Vertretern des VDCO Young möchte sich die opti mit dieser Idee für den Branchennachwuchs stark machen. Geboten wurden hier Speed-Dating-Formate – unter anderem unterstützt von eyebizz – wie zum Beispiel der NextGen Meet-up, bei dem Youngster der augenoptischen Branche untereinander Erfahrungen austauschen konnten etwa zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder das Format Meet & Match – Nachwuchs trifft Unternehmen.
Markus Schuldt, Leiter des VDCO Young war „superglücklich, dass das opti Team die VDCO Young bei der Gestaltung des Next Generation Hub eingebunden hat. Das durchweg positive Feedback motiviert uns, diesen Weg des gemeinsamen Austauschs weiterzugehen. Außerdem war die opti für die VDCO Young der ideale Ort, um neue Kontakte zu knüpfen“. Dass die Hochschulen ihren Platz in derselben Halle unmittelbar gegenüber des Hubs hatten, trug zum Erfolg bei, dabei waren es aber nicht nur junge Leute, die die Vorträge und das Programm verfolgten.
Unter anderem bei den Präsentationen von Petra Lindner und eyebizz-Autorin Sabine Siegmund fand sich ein gemischtes Publikum am Stand. Siegmund konnte dabei sogar ungeplant ihren Vortragstitel unterstreichen: Sie hatte unter dem Motto „Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“ eigentlich ein Interview mit ihr erwartet, da aber kein Fragensteller eingeplant war, überzeugte die Augenoptikerin und Kommunikatorin mit den Tipps, die sie sich für ihre Antworten parat gelegt hatte in einem munteren und interessanten Vortrag.
Mit Moderation, dafür mit weniger Publikum, ging das von eyebizz präsentierte Speeddating des Berufsnachwuchses mit Industrievertretern über die Bühne. „Die Unternehmen wissen sicher jetzt, dass sie den jungen Leuten etwas bieten müssen“, meinte Schuldt mit einem Lächeln. Stellvertretend für die Unternehmensvertreter fasste Nadine Falkenstein von Ace & Tate das Format zusammen: „Es hat super viel Spaß gemacht, direkt mit der Next Generation in kurzen und intensiven Gesprächen in Kontakt zu kommen. Es war die perfekte Chance, zukünftige Talente zu entdecken und die Branche weiter voranzubringen. Und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihr Netzwerk erweitern. Immer wieder gerne!“
Und so durften alle Beteiligten zufrieden wieder nach Hause fahren, ohne vermeldete Rekorde, vor allem aber ohne Zweifel. Die opti hat immer das Familiäre für sich beansprucht, aber die vermittelte neue Bodenständigkeit und insbesondere das Miteinander mit den Branchenvertretern scheinen sie wieder auf Kurs gebracht zu haben. Zwei nicht unwesentliche Meinungen sollten dem zusätzlich Schwung geben. Mirjam Rösch, Vorsitzende Consumer Optics des Industrieverbands Spectaris: „Meiner Meinung nach war die opti ein voller Erfolg. Die GHM hat ihr Versprechen gehalten, und es sind spannende neue Formate entstanden. Der Standort München und die opti sind gesetzt.“ Christoph Hinnenberg legte als Geschäftsführer von Zeiss Vision dann doch noch einen Superlativ auf: „Wir haben erneut hervorragend mit der opti zusammengearbeitet und hatten einen großartigen Stand. Mein Team war hochmotiviert, wir haben tolle Umsätze erzielt und sagen: best opti ever für Zeiss!“