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Studententreffen in Köln

VDCO Young: Austausch mit Branchen-Nachwuchs

Seit vier Jahren trifft sich im Frühjahr die VDCO Young (Berlin) zum Studententreffen der „OptoMEETry“ jährlich wechselnd an den deutschen Hochschulen für Augenoptik/ Optometrie. In diesem Jahr besuchte die VDCO Young Anfang Mai die Höhere Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln (HFAK).

VDCO Young Teilnehmer OptoMEETry 2024 HFAK
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der OptoMEETry 2024 an der HFAK (© VDCO Young)

In den letzten Jahren wurden Themen durch die Studentinnen und Studenten bearbeitet wie zum Beispiel „Arbeitsplatz in der Zukunft – die Zukunft der Optometrie in Deutschland mitgestalten“ „Gemeinsam stark für die Zukunft – das Berufsbild des Optometristen“ oder „Rechte und Pflichten des Berufsbildes des Optometristen“. Die OptoMEETry lasse die Studenten Berufspolitik erleben und motiviere, die Zukunft mitzugestalten.

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Das Motto der OptoMEETry 4.0 in diesem Jahr war „Künftige Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Augenhöhe – Welche Forderungen und Wünsche werden an den Arbeitsplatz der Zukunft gestellt?“. 90 Studenten der Technischen Hochschule Brandenburg, der Berliner Hochschule für Technik, der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, der Hochschule München, der Hochschule Aalen und natürlich der Höheren Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln besuchten die Veranstaltung.

Zusätzlich durfte die VDCO Young neben Vertretern der Industrie und Förderern der VDCO edu-Points, praktizierende Optometristen, Karriereberater, Verantwortliche der HFAK und Vertreter der VDCO und des ZVA zum Event begrüßen. Insgesamt folgten mehr als 110 Besucher der Einladung der VDCO Young.

OptoMEETry: Vorträge und Fragen

Die OptoMEETry startete mit einer Führung durch die Räumlichkeiten der HFAK. Burcu Battal und Nele Opitz, die Studi-Vertreterinnen der HFAK, eröffneten und moderierten das Event. Nach kurzen Grußworten von Stephan Bandlitz (Leiter der HFAK), Kai Jaeger (ZVA-Vizepräsident) und Stephan Hirschfeld (Erster Vorsitzender VDCO) wurden die VDCO Young und die Förderer der VDCO edu-Points vorgestellt. Danach folgten Vorträge von Sophie Hornberger zum Thema „Marketing“, Maarten Hobé über „Optometrie im Geschäft“ sowie Ann-Isabell Mattern und Machteld Devenijn mit dem Thema „Optometrie in der Augenarztpraxis“.

Im Anschluss an die Vorträge trafen sich die Studenten zum Optom-Café, um gemeinsam Fragen zu bearbeiten, wie zum Beispiel:

  • „Wie stellt Ihr euch euren Arbeitsalltag in der Zukunft vor?“
  • „Was für eine Position möchte ich nach dem Studium bekleiden?“
  • „Wie schnell möchte ich welche Position erreichen?“
  • „Welche Bedenken habe ich in Bezug auf die Erwartungshaltung des Arbeitgebers?“
  • „Welche Gehaltsvorstellungen seht Ihr als realistisch an?“
  • „Wie stellt Ihr euch eine Geschäftsübernahme vor?“
  • „Stellt euch vor, Ihr habt ein Augenoptikgeschäft gegründet/übernommen, habt aber noch kein Team. Was würdet Ihr euren Arbeitnehmern bieten?“

Die Studenten rotierten innerhalb der Gruppen, sodass viele Meinungen zusammenkamen. Es wurde viel diskutiert und debattiert. Jeder konnte seine eigenen Erfahrungen zu den Themen einbringen. Zeitgleich hat sich die Arbeitgeberseite mit den Fragen der VDCO Young auseinandergesetzt. Auch hier fand ein intensiver Austausch statt. Größtes und durchaus kontroversestes Thema war die Notwendigkeit eines Lebenslaufs für eine Bewerbung.

Optionen und Diskussionen

Nach der Mittagspause ging es weiter mit einem Vortrag von Nikolaus Reuter von Kaarisma Recruitment zum Thema „Was erwartet einen Bachelor-/Master-Absolventen der Augenoptik/ Optometrie auf dem Arbeitsmarkt?“. Er zeigte den Studenten alternative Optionen, sich im Berufsfeld der Augenoptik/ Optometrie weiterzuentwickeln. Reuter motivierte die Studenten, sich bei der Entwicklung von neuesten sehunterstützenden Projekten einzubringen (wie zum Beispiel VR Brillen, smarte Kontaktlinsen usw.) und Nischen in der Augenoptik zu finden.

Beim anschließenden Symposium wurden die Ergebnisse des Optom-Café zusammengetragen und intensiv über die Erwartungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber diskutiert. Die Studenten wünschten sich von ihrer Anstellung, neben abschluss- und fachgerechten Arbeitsaufgaben viel Spaß, ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander auf Augenhöhe unabhängig von der Position, flache Hierarchien, Weiterbildungs-Möglichkeiten und Mitspracherecht.

Am meisten gab es Diskussionen zum Thema Gehalt. Aktuell sehen viele Studenten keine fach- und abschluss-gerechte Entlohnung nach dem Studium. Die Studenten haben die Befürchtung, mit den aktuell gezahlten Gehältern den Lebensunterhalt nicht finanzieren zu können, und waren sich einig, sich nicht unter Wert „verkaufen“ zu wollen.

VDCO Young Symposium Ergebnisse OptoMEETry 2024 HFAK
Vorstellung der Ergebnisse auf dem Symposium (© VDCO Young)

So wünschten sie sich transparente Gehälter und Gehalts-Entwicklungen. Ein Master Augenoptik/ Optometrie müsse sich bezüglich des Gehalts deutlich von einem Meister unterscheiden. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel wird das Gehalt eine wichtige Stellschraube der Arbeitgeber werden müssen. Die Arbeitgeberseite stellte jedoch auch klar, dass nicht nur ein hohes Gehalt wichtig für Spaß, Zufriedenheit und Erfolg in einer Anstellung sei. Dazu zählten ebenso das Arbeitsumfeld, ein kollegiales Team und Aufgabenbereiche.

Das reiche laut Studenten aber nicht, um Rechnungen zu bezahlen. Auch stellten sie fest, dass sich kaum noch Schüler nach Ende der Schulzeit für den Beruf des Augenoptikers entschieden. Hauptsächlich genannter Grund: Die Gehälter sind zu gering. Zudem kämen häufig noch unattraktive Arbeitszeiten, keine Möglichkeit des Homeoffice usw., im Vergleich zu anderen Berufen, hinzu. Dies werde den Fachkräftemangel in der Branche weiter verstärken.

Und die Selbstständigkeit?

Interessante Erkenntnisse ergaben sich auch bei der Frage zur geplanten Selbstständigkeit. Rund 15 Studenten gaben an, dies in Betracht zu ziehen. Jedoch sei eine gewisse Müdigkeit gegenüber der Selbstständigkeit zu spüren, aufgrund der hohen Hürden. Die Übernahme bestehender Augenoptik-Geschäfte, die aus Altersgründen abzugeben sind, könne sich niemand leisten bei den Konditionen, die aktuell veranschlagt werden.

Die Studenten berichteten von Erfahrungen auf der opti oder Kongressen, wo Geschäftsinhaber händeringend Nachfolger suchen. Jedoch seien die Konditionen so unattraktiv, dass mehrere Studenten diesen Weg für sich ausschließen. Viele Studenten könnten sich nach gesammelter Berufserfahrung eine schleichende Übernahme vorstellen. „Die Diskussionen des Symposiums zeigten sich sehr ehrlich, direkt und kompromissbereit. Studenten und Arbeitgeber konnten zahlreiche Erkenntnisse für sich mitnehmen.“

VDCO Young: Ausklang und Ausblick

Der Tag fand seinen Ausklang in gemütlicher Atmosphäre bei Tischfußball, ausführlichen Gesprächen und Pizza. Die Studenten nutzten zahlreich die Gelegenheit, in einen privaten Austausch mit der Industrie zu treten.

Die wachsenden Teilnehmerzahlen zeigten laut Veranstalter das große Interesse und die Bedeutung einer solchen Veranstaltung. Die VDCO Young freut sich auf die OptoMEETry 5.0 an der Technischen Hochschule Brandenburg 2025.

 

Quelle: VDCO Young

 

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