(Berlin) – Der diesjährige Spectaris-Jahresempfang setzte ein eindeutiges Zeichen für Freihandel und gegen Protektionismus und Zölle, die die internationalen Geschäfte der Spectaris-Branchen erschwerten. Außerdem gab sich der Industrieverband einen neuen erklärenden Namenszusatz.
„Mit seinem starken Bekenntnis für Freihandel wird der Spectaris-Jahresempfang allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben“, ist sich der Spectaris-Vorsitzende Josef May sicher. In der Aesculap-Akademie in Berlin begrüßte der Industrieverband am 12. September seine Mitglieder und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Über den Dächern der Hauptstadt erlebten die Gäste Prof. Dr. Michael Hüther (Direktor und Mitglied des Präsidiums des Instituts der deutschen Wirtschaft) sowie Anne-Marie Descôtes (Botschafterin der Französischen Republik in Deutschland).
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Bekenntnis zu Globalisierung und Freihandel
Prof. Hüther warnte vor einer „Erschöpfung der Globalisierung“ und mahnte die Unternehmen, „ihre Werte und ihre Herkunft“ auch in internationalen Handelsbeziehungen nicht zu vergessen. Damit der Bürger Freihandel und Globalisierung positiv sehe, müsse die Politik „staatliche Kompetenz vor Ort sichtbar machen“. Keine Region dürfe vergessen werden. Hüther plädierte darüber hinaus für eine Stärkung der Verkehrsinfrastruktur und einer besseren Finanzierung von Start-ups in Deutschland. Der Wirtschaftswissenschaftler forderte ein Abrücken von der schwarzen Null: „Wir brauchen langfristige Investitionen.“
Anne-Marie Descôtes betonte, dass kein Land allein die aktuellen globalen Herausforderungen meistern könne. „Europa muss eine ehrgeizige Industriepolitik betreiben“, betonte die Botschafterin. Es sei unverzichtbar, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu erhöhen. „Wir müssen in den Schlüsseltechnologien präsent sein. Und: Europa muss seine Interessen gemeinsam besser schützen.“
Nachfolger für Landesgruppe Bayern
Auf der Mitgliederversammlung, die im Vorfeld des Abendempfangs im großen Hörsaal des Langenbeck-Virchow-Gebäudes stattfand, wählten die Mitglieder mit Dr. Michael Kleer (Rodenstock) einen neuen Vorsitzenden für die Landesgruppe Bayern. Kleer folgt dem scheidenden Vorsitzenden Oliver Kastalio. „An der Spitze des Verbands haben wir ein fabelhaftes Team, das sich mit großer Energie und Leidenschaft für die Interessen unserer Branchen einsetzt. Ich freue mich, dass mit Dr. Michael Kleer nun ein erfahrendes Mitglied dazustößt, um die Geschicke des Verbandes zu leiten“, betonte May.
Neuer Namenszusatz für Spectaris
Die Mitglieder stimmten auch über einen Namenszusatz des Verbandes ab. Der Claim „Spectaris – Verband der Hightech-Industrie“ wird ab sofort abgelöst durch die Unterzeile „Spectaris – Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik“. May hierzu: „Mit unserem Namenszusatz wird auf den ersten Blick deutlich, welche Branchen Spectaris vertritt und welchen Industrien wir eine Heimat bieten, die sich unter dem Dach von Spectaris gegenseitig unter die Arme greifen. Das ging aus der alten Bezeichnung nicht eindeutig hervor.“
Die Selbstbezeichnung als „Deutscher Industrieverband“ soll außerdem klarstellen, dass Spectaris überwiegend forschende und produzierende Hersteller aus Deutschland vertritt, die im vergangenen Jahr 72 Mrd. Euro erwirtschafteten und rund 320.000 Menschen beschäftigten. „Was unseren Verband wesentlich prägt und das seit über 130 Jahren, ist der hohe Anteil mittelständischer Unternehmen“, ergänzt May das Profil des Deutschen Industrieverbands für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik.