Sven Herrmann unterstrich in seinem Schreiben an die Teilnehmenden nach der Zeiss-Convention in Berlin noch einmal das Ziel der Mega-Veranstaltung aus Sicht des Brillenglas-Herstellers: „Wir haben einige unserer Lösungen und Ideen mit Ihnen geteilt; Lösungen, die alle darauf ausgelegt sind, Sie dabei zu unterstützen, einige Ihrer Herausforderungen in Chancen und schließlich in Geschäfts-Erfolg zu verwandeln.“
Wenige Tage vor dem Schreiben hatte der CEO und Präsident von Zeiss Vision Care „die weltweit besten Augenoptikerinnen und Optometristen“ persönlich begrüßen dürfen. So bezeichnete Herrmann die internationale Gästeschar. Auf jeden Fall werden sehr viele von den aus 70 Ländern angereisten Augenspezialisten ziemlich gute Zeiss-Kunden gewesen sein – insofern werden die Aalener auch schon vorher die Dankesrede des Chefs bestmöglich in die Tat umgesetzt haben. Bereits zum vierten Mal seit 2015 hatte Zeiss Mitte Oktober Augenoptiker und Augenoptikerinnen, Optometristinnen und Fachmänner der Augenoptik aus aller Welt für zwei Tage nach Berlin eingeladen.
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Die Zeiss-Convention lockte dieses Mal mehr als 2.600 Teilnehmende in die Hauptstadt. Für den Brillenglas-Hersteller eine fulminante Gelegenheit, seine Philosophie, seine Produkte, Ideen und die Trendthemen der Branche aus der Sicht eines Technologie-Unternehmens zu präsentieren, das wohl zu so ziemlich allen relevanten Bereichen in der Augenoptik eine eigene Expertise anbieten kann.
So standen in den beiden Tagen neben viel Netzwerk und Austausch unter anderem die Forschung und Entwicklung sowie natürlich Zeiss-Innovationen bei Brillengläsern, Technologien und Applikationen im Vordergrund. Darüber hinaus gab es aber auch sämtliche Informationen zu möglichen Omnichannel-Lösungen für die moderne Augenoptik, Expertentalks und Demonstrationen optischer Technologien.
Das alles fand seinen Platz an zwei besonderen Veranstaltungs-Orten: Das Velodrom eignete sich für die von Herrmann moderierte Auftaktveranstaltung. Und im Funkhaus Areal stand ausreichend Platz zur Verfügung, um alle Informationen und Produkte, die Zeiss für die illustre Gästeschar vorgesehen hatte, am zweiten Tag zu präsentieren.
Zeiss: „Das Powerhouse“
„Wir nutzen die Möglichkeiten“, Zeiss sei ein Powerhouse, meinte Herrmann im Velodrom, das zunächst zur Catering-Meile und später zur Partybühne wurde. Dazwischen stimmte Hermann auf den folgenden Tag ein und ließ es sich dabei auch nicht nehmen, von Bryan Adams mit der Akustikgitarre begleitet den Song „Summer of ’69“ zum besten zu geben. Auf das Original mussten die Besucher zumindest akustisch weitestgehend verzichten: Adams war nicht als Musiker, sondern als Fotograf vor Ort, der auf Zeiss-Linsen in seinen Kameras schwört.
Weder Musik, noch die Fotografie standen für Zeiss im Mittelpunkt des zweiten Tags der Convention. Vielmehr sollten die Gäste den Brillenglas-Hersteller als innovatives Technologie-Unternehmen etwas näher kennenlernen und die Philosophie der Aalener spüren. Alle derzeit diskutierten Themen der Augenoptik, zumindest die der augenoptischen Industrie, wurden gespielt: zum Beispiel Myopie, Digitalisierung, alternde Bevölkerung und die Integration von Ophthalmologie und Augenoptik. Und immer – natürlich – wurde dabei die Rolle von Zeiss als „echter Partner der Augenoptik“ hervorgehoben.
Unter anderem Jesper Wiegandt durfte diesen Ansatz als Chief Marketing Officer von Zeiss Vision Care mit neuen Ideen und altbewährten Produkten untermauern. Er stellte den Online-Sehcheck vor, der seine „Testphase“ auf der Zeiss-Website beendet hat und nun allen Zeiss-Kunden für deren Websites zur Verfügung steht. Dem Sehtest für den Online-Auftritt stellt Zeiss fortan eine Online-Plattform zur Seite, die den Kunden Zeit für ihre Kundenberatung generieren soll.
„MyZeiss“ bietet unter anderem Zugriff auf alle Kampagnen und ist für das Handling rund um Zeiss gedacht. Zeit sparen lässt sich indes auch mit dem neuen Visucore 500, mit dessen Präsentation der Marketingchef die gebannten Zuhörerinnen und Zuschauer in die angeschlossene Produktwelt entließ.
Technologie zum Ausprobieren
Dort standen etliche Visucore 500 zur Ansicht und zum Ausprobieren zur Verfügung. Das neue Gerät kombiniert die objektive mit der subjektiven Refraktions-Bestimmung und liefert binnen fünf Minuten qualitativ hochwertige Refraktions-Ergebnisse. Durch die geringe Größe und das schlanke Design benötigt das Gerät nur wenig Platz, darüber hinaus zeichne es sich durch eine sehr einfache Bedienbarkeit aus.
„Wir verwandeln Herausforderungen in Chancen“ hatte Wiegandt wie später dessen Chef erklärt – und die riesige Ausstellung der Zeiss-Technologie für die Augenoptiker in aller Welt in dem Saal des Funkhaus Areals ließ diesbezüglich kaum eine Frage unbeantwortet. Außer vielleicht einer: Kann ich mir diese Technologie leisten?
Tipps für Umsatz
Unabhängig davon, dass diese Frage nur jeder Unternehmer für sich alleine beantworten kann, hatte Zeiss als guter Gastgeber ein paar Tipps vorbereitet, wie Augenoptikerinnen und Augenoptiker Umsatz machen können. Etwa mit dem „SmartLife“-Portfolio, das laut Hersteller „Brillenglas-Portfolio für das 21. Jahrhundert“. Oder mit Einstärken-Brillengläsern: Zeiss Clear-View seien die meistverkauften Brillengläser der Welt, hieß es. Dabei sei es gelungen, einen Weg zu finden, ein komplexes Freiform-Design in Einstärken-Lagergläser zu integrieren. Die angepriesene hohe optische Qualität des besonders dünnen und flachen Brillenglases bestätigten mehrere Gäste auf Nachfrage.
Und der Brillenglas-Hersteller erinnerte auch noch einmal an die Performance für selbst tönende Brillengläser: „PhotoFusion X basieren auf einem völlig neuen phototropen System, das die Übergangs-Geschwindigkeit von hell zu dunkel und zurück im Vergleich zur vorherigen Generation deutlich verbessert.“
An selbst tönende Brillengläser kann man vermutlich nicht oft genug erinnern, auch wenn das keinen Hype entfachen wird wie etwa das Myopie-Management. Auch hierzu gab es Anschauungs-Material und den Blick in die Zeiss-Denke, die auf mehr als zehn Jahren Erfahrung mit progressiver und hochgradiger Myopie in Asien fußt. Zeiss biete daher wirksame, spezifische Angebote für ein Myopie-Management auf wissenschaftlich fundierter Basis.
Informations- und Produkt-Feuerwerk
Nur Beispiele aus einem Produktportfolio, denen an einem langen Tag in Berlin besondere Aufmerksamkeit zu Teil werden sollte. Die eingeladenen Fachleute sagten dieser Vorauswahl augenscheinlich zu, und viele von ihnen waren nach dem Informations- und Produkt-Feuerwerk selbst durch das Gänge-Menü nicht müde zu bekommen.
Sven Herrmann nutze den letzten Moment vor der anstehenden Party, um sich per Hebebühne für einen letzten persönlichen Dank weit über den Köpfen der weltweit 2.600 besten Zeiss-Kunden zu zeigen und Gehör zu verschaffen. Dass irgendwer offensichtlich vergessen hatte, den CEO zeitnah wieder herunter zu fahren, sorgte für den einzigen Moment einer allein durch die Größe beeindruckenden Veranstaltung, in dem sich Gastgeber und Gäste nicht direkt wieder auf Augenhöhe gegenüber standen.