(Berlin) – Im Oktober ist es wieder soweit: Die Informationskampagne Woche des Sehens startet, mittlerweile geht sie in ihre siebzehnte Runde. Das Thema „Mit anderen Augen“ nutzen namhafte Organisationen aus den Bereichen Selbsthilfe, Augenmedizin und Entwicklungshilfe, um gemeinsam auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland und den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. Für Augenoptiker wieder eine gute Gelegenheit, ihre Fachkompetenz zu unterstreichen.
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Als Schirmherrin der Kampagne mit dabei ist die bekannte Fernsehjournalistin Gundula Gause. Bundesweit finden hierzu vielfältige Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür, Fachvorträge, Hilfsmittelausstellungen, Dunkelcafés oder spezielle Schulaktionen statt. In diesem Jahr setzen die Organisatoren auf drei Schwerpunkte.
Mit anderen Augen – Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt
So klein das Auge als Organ auch ist, bei jedem Menschen finden sich individuelle Besonderheiten. Auch die Krankheiten, die das Sehen beeinträchtigen können, sind vielfältig. Jeder Fall ist daher einzigartig, und es ist oft eine Herausforderung für Augenärzte, der Ursache von Beschwerden beim Sehen auf den Grund zu gehen.
Fundiertes Fachwissen gepaart mit ausgefeilten Untersuchungsmethoden ist die Grundlage einer zuverlässigen Diagnose und der Ausgangspunkt für eine wirksame augenmedizinische Therapie, nach der der Patient die Welt tatsächlich mit ganz anderen Augen sieht. Die Augenärzte weisen im Rahmen der Woche des Sehens daher vor allem auf die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen für eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen hin.
Mit anderen Augen – wie Sehbehinderte die Welt erleben
Die Selbsthilfeorganisationen möchten während der Kampagne sehende Menschen dazu einladen, die Welt mit den Augen blinder und sehbehinderter Menschen zu sehen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, andere Sinne als das Augenlicht zu benutzen. Denn „blind“ ist nicht das Gleiche wie „sehbehindert“ und auch Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung.
Unterschiedliche Augenerkrankungen führen zu ganz unterschiedlichen Problemen und zu verschiedenen Auswirkungen auf den Alltag und das gesellschaftliche Miteinander. Genau diese Unterschiede sollen im Oktober erlebbar gemacht werden.
Mit anderen Augen – Blindheit und Armut verhindern
Armut und Blindheit hängen in Entwicklungsländern eng zusammen. Wer arm ist, hat nicht das Geld, sich medizinisch behandeln zu lassen. Wer blind ist, hat selten eine bezahlte Beschäftigung und ist daher arm und auf die Hilfe anderer angewiesen. Anhand des Schicksals des 45-jährigen Mazaga aus Tansania zeigen die Entwicklungshilfeorganisationen, dass 75 Prozent aller Erblindungen und Sehbehinderungen weltweit vermieden oder geheilt werden könnten.
In Entwicklungsländern unterstützen sie daher Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von einheimischen Augenärzten, um blindheitsbedingte Armut zu verhindern. Im Rahmen der Aktionswoche informieren sie darüber hinaus über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Augenerkrankungen weltweit.
Welttag des Sehens
Innerhalb der Woche des Sehens macht der Welttag des Sehens (World Sight Day) am 11. Oktober auf das weltweite Aktionsprogramm „Vision 2020 – das Recht auf Augenlicht“ aufmerksam.
Ziel dieser Kampagne ist es, die heilbare und vermeidbare Blindheit zu überwinden. Insgesamt gibt es derzeit rund 36 Millionen blinde Menschen weltweit. Der Initiator des Aktionstages ist die Weltgesundheitsorganisation.
Tag des weißen Stocks
Am 15. Oktober findet der internationale Tag des weißen Stockes statt. An diesem Tag fordern die blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland zu mehr Rücksicht auf. Sie weisen dabei auf die Bedeutung von Bodenleitsystemen hin, die mit dem Stock ertastet werden und im öffentlichen Raum zur Orientierung dienen. Das Motto: „Bitte Weg frei!“
Die Partner der Woche des Sehens
Getragen wird die Woche des Sehens von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der Pro Retina Deutschland. Unterstützt wird sie zudem von der Aktion Mensch.
Informationsmaterialien und Infos zu den geplanten Aktionen gibt es unter www.woche-des-sehens.de